Mit Glück und Fährmann: S04 triumphiert, Gladbach hadert

Epoch Times19. März 2016
Die Fans feierten ihn mit Sprechchören, die Mitspieler überschlugen sich mit Komplimenten, doch Ralf Fährmann genoss seinen Triumph lieber still und allein.

„Das war ein Wahnsinnsmoment, den habe ich unter der warmen Dusche mit einem kalten Bier genossen“, sagte der 27 Jahre alte Torwart des FC Schalke 04 nach dem glücklichen 2:1 (0:0)-Erfolg am Freitagabend gegen Borussia Mönchengladbach. „Der Torwart hat einen perfekten Tag erwischt. Der hat alles weggefischt, was man wegfischen konnte“, lobte sogar Borussias Kapitän Granit Xhaka. Und Schalkes Trainer André Breitenreiter attestierte seinem Schlussmann „eine Weltklasse-Leistung, bei ihm können wir uns bedanken“.

Dass der Erfolg gegen die nun in der Fußball-Bundesliga auf Tabellenplatz fünf abgerutschten Mönchengladbacher ein glücklicher war, wollte keiner leugnen. „Die waren einfach besser, keine Frage“, räumte Breitenreiter ein. Denn nur dank der tatkräftigen Unterstützung des Gegners gelang dem Revierclub der Heimsieg in der mit 62 271 Zuschauern ausverkauften Arena. Der Höhepunkt war das Slapstick-Eigentor von Martin Niederegger (59. Minute).

Leroy Sané brachte den Ball von der Torauslinie vor das gegnerische Tor, wo außer Borussias Verteidigern Hinteregger und Harvard Nordveit keiner mehr war. Doch der Ball prallte erst von Hinteregger zu Nordveit, dann von Nordveit wieder zu Hinteregger und von dort schließlich ins eigene Tor. „Das Assist und Tor vom Gegner kommen, ist schon sehr kurios“, befand Gladbachs Trainer André Schubert.

Auch der zweite Schalker Treffer (83.) bedurfte der Mithilfe des Gegners: Leon Goretzkas Schuss fälschte Xhaka mit der Schulter unhaltbar für Torhüter Yann Sommer ab – der Ball landete zunächst am Pfosten und anschließend hinter der Linie. „Die hatten bei den Toren mehr Glück als Verstand“, sagte Sommer verärgert. Mönchengladbachs Manager Max Eberl meinte angesichts von null Punkten trotz deutlicher Überlegenheit seines Teams: „Es tut weh, so ein Spiel zu verlieren.“

Die Statistiker verzeichneten 22 Torschüsse für die Borussia – mehr als dreimal so viele wie Schalke 04 (6 Torschüsse). Trotzdem gelang den Gästen nur ein Treffer durch Andreas Christensen (79.), sie mussten im Kampf um die Champions-League-Plätze den Konkurrenten auf Rang vier vorbeiziehen lassen. Zu oft standen sich die „Fohlen“ selbst im Weg oder scheiterten an Fährmann. „Da fragt man sich selbst auf dem Platz, wie er den noch gehalten hat“, meinte Goretzka.

Letztendlich war den Schalker Spielern aber die Art und Weise egal: Hauptsache gewonnen und dem Traum Champions League ein Stück näher. „Zwei Komponenten haben uns heute zum Sieg geführt: Glück und Ralle Fährmann“ sagte Goretzka schmunzelnd. „Jetzt können wir am Wochenende in Ruhe auf der Couch Bundesliga gucken, von Platz vier kann uns ja keiner verdrängen“, fügte der U-21-Nationalspieler hinzu.

(dpa)


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