Ein Mythos zeigt Wirkung: Zidane feiert Traumdebüt

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Das Team von Zinédine Zidane gewann 5:0 gegen Deportivo La Coruña.Foto: Chema Moya/dpa
Epoch Times10. Januar 2016
Der große Name wirkte fast Wunder: Zinédine Zidane hat ein traumhaftes Debüt als Trainer von Real Madrid gefeiert. Die Elf des spanischen Rekordmeisters spielte unter Führung des früheren Weltklassefußballers wie befreit auf und errang einen 5:0-Kantersieg über Deportivo La Coruña.

Einen so hohen Erfolg hatte bei Real seit mehr als 55 Jahren kein Trainer bei seinem Einstand erzielt. „Die Ära Zidanes beginnt im großen Stil“, konstatierte das Sportblatt „Marca“.

Die Königlichen konnten sich in der Primera División allerdings nicht verbessern. Sie blieben auf dem dritten Rang, hinter dem FC Barcelona, der 4:0 gegen den FC Granada gewann, und Atlético Madrid, das am Sonntagabend bei Celta de Vigo antreten musste.

Die Real-Elf mit Weltmeister Toni Kroos wirkte wie ausgewechselt, obwohl Zidane im Grunde dieselben Spieler aufgestellt hatte wie der entlassene Vorgänger Rafael Benítez. „An der Mannschaft hat sich nichts geändert, nur der Trainer wurde abgelöst“, sagte der neue Coach nach der Partie. Cristiano Ronaldo & Co spielten auf, als hätten sie die taktischen Fesseln ihres Ex-Trainers Benítez abgeworfen. Sie zeigten eine Spielfreude, die die Fans seit Saisonbeginn schmerzlich vermisst hatten.

Der herausragende Spieler im Real-Team war paradoxerweise Gareth Bale, der unter Benítez eine Schlüsselrolle hatte einnehmen sollen, die Erwartungen aber nie erfüllen konnte. Der Waliser, für den Real dereinst eine Ablösesumme von rund 100 Millionen Euro ausgegeben hatte, steuerte einen Dreierpack zum 5:0-Erfolg bei. Er wurde mit Ovationen vom Publikum verabschiedet. Dabei war der Angreifer bislang alles andere als ein Liebling der Fans gewesen. Die übrigen zwei Treffer erzielte Zidanes französischer Landsmann Karim Benzema. Ronaldo ging leer aus, zeigte aber trotzdem eine ansprechende Partie.

Dass sich mit dem Amtsantritt von Zidane die Atmosphäre bei Real geändert hat, zeigte sich schon vor dem Anpfiff. Als im Bernabéu-Stadion die Aufstellungen durchgegeben wurden, brandete bei der Nennung des Trainernamens lauter Beifall auf. Benítez war zumeist mit einem Pfeifkonzert empfangen worden.

Zidane verfolgte die Partie in der Arena, in der er vor knapp zehn Jahren seine aktive Karriere beendet hatte, im dunkelgrauen Anzug unmittelbar an der Seitenlinie. Auch der Regen konnte ihn davon nicht abhalten. Sein glanzvoller Einstand brachte die Skeptiker vorerst zum Verstummen, die darauf hingewiesen hatten, dass „Zizou“ als Trainer nur über wenig Erfahrungen verfüge.

Der Franzose hatte José Mourinho und Carlo Ancelotti als Assistent gedient und zuletzt die B-Mannschaft Real Madrid Castilla in der dritten Liga trainiert – mit mäßigem Erfolg. Zidane selbst hatte noch vor wenigen Wochen zu einer möglichen Beförderung zum Cheftrainer erklärt: „Ich bin noch nicht so weit. Ich muss noch viel lernen.“

Die Sportzeitung „Marca“ warnte vor übertriebenen Erwartungen. „Das 5:0 bedeutet nicht, dass Zidane über eine Zauberformel für den Erfolg verfügt“, betonte das Blatt. „Was er als Trainer kann, wird sich erst in den Spielen gegen stärkere Gegner zeigen.“

Bei Barças 4:0-Sieg über den FC Granada unterstrich Lionel Messi mit einem Dreierpack seine Anwartschaft auf die Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres 2015. „Messi zieht die Gala zur Verleihung des Goldenen Balls um zwei Tage vor“, witzelte „Marca“. Den vierten Treffer erzielte Neymar.

(dpa)

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