Draxlers Rückkehr auf Schalke: «Es wird ein heißer Tanz»

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Julian Draxler war von Schalke 04 zum VfL Wolfsburg gewechselt.Foto:  Julian Stratenschulte/dpa
Epoch Times4. Februar 2016
Auf Julian Draxler wartet ein Spießrutenlauf. Viele Schalke-Fans nehmen ihm seinen Wechsel nach Wolfsburg übel. Vielleicht sind die Pfiffe bei der Rückkehr auf Schalke aber auch ein Ansporn.

Eine Packung Ohropax wäre nicht das schlechteste Utensil, das Draxler am Samstag auf dem Weg zur Arbeit mitnehmen könnte. Erstmals seit seinem spektakulären Wechsel Ende August 2015 kehrt der Fußball-Profi des VfL Wolfsburg zu seinem langjährigen Verein Schalke 04 zurück. Zigtausende Schalker Fans, die den Abschied ihres früheren Lieblings bis heute nicht nachvollziehen können, werden den Nationalspieler mit einem gellenden Pfeifkonzert gebührend empfangen.

Illusionen über die unfreundliche Begrüßung macht sich Draxler nicht. „Es wird ein heißer Tanz für mich. Ich bin auf das Schlimmste vorbereitet“, sagte der 22-jährige Mittelfeldspieler. Fast trotzig fügte der Weltmeister hinzu: „Aber ich bin trotzdem froh, dass ich in mein altes Wohnzimmer zurückkehre.“

Immerhin lebte Draxler 14 Jahre lang im königsblauen Haus, er gehörte sozusagen zum Schalker Inventar. Bis die Millionen-Offerte aus Wolfsburg eintraf. Der finanzstarke Bundesliga-Konkurrent kaufte ihn für rund 36 Millionen Euro aus einem bis 2018 befristeten Vertrag.

Die Verärgerung über diesen Transfer ist bei den Schalker Nordkurven-Fans weiterhin groß. Im Internet wird der Abtrünnige wüst beschimpft und beleidigt. „Ähnlich wie bei Manuel Neuer werden ein paar Fans richtig sauer sein. Das wird richtig heiß für ihn werden“, urteilte Schalke-Profi Johannes Geis.

„Es ist schade, dass die Fans pfeifen, aber den Unmut muss man verstehen“, erklärte Draxler zu den Anfeindungen. Weniger Verständnis bringt Wolfsburgs Manager Klaus Allofs dafür auf: „Vereinswechsel sind in einer Profi-Karriere doch normal.“

Jungstar Draxler hatte sich beim Champions-League-Teilnehmer nicht nur mehr Geld, sondern auch einen Leistungsschub erhofft. Dieser Wunsch erfüllte sich allerdings nicht. Der VfL und sein Hoffnungsträger verharren derzeit im Mittelmaß. In der Tabelle liegt Wolfsburg (27 Punkte) nach sechs sieglosen Partien sogar hinter Schalke (30.).

„Wir können es viel besser. Das Runde will zurzeit bei uns nicht in das Eckige“, kommentierte Draxler den Negativlauf des deutschen Pokalsiegers. Nun soll trotz der Pfiffe ausgerechnet auf Schalke die Wende gelingen. Die Wolfsburger Mitspieler glauben nicht, dass Draxlers Psyche einen Knacks erleidet. „So, wie ich ihn kennengelernt habe, mache ich mir keine Sorgen“, sagte VfL-Keeper Diego Benaglio. „Wenn alle gegen einen sind, kann das ja auch ein Ansporn für denjenigen sein.“

(dpa)

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