DFB: Evangelikaler Christ Felix Nmecha nicht woke genug für die Nationalmannschaft?

Auch nach der Blamage von Katar will der DFB offenbar an woken Polit-Bekenntnissen festhalten. Dies könnte nun die Karrierechancen von Felix Nmecha beeinträchtigen.
Wolfsburgs Felix Nmecha (M) jubelt mit seinen Mannschaftskollegen über den Treffer zum 1:1.
Felix Nmecha (2. v. l.) im Trikot des VfL Wolfsburg.Foto: Uwe Anspach/dpa
Von 14. Juni 2023

Klubs wie Borussia Dortmund und Newcastle United liefern sich derzeit ein Wettrennen darum, den 22-jährigen offensiven Mittelfeldspieler Felix Nmecha vom VfL Wolfsburg zu holen. Beim 2:3 gegen Belgien am 28. März gab Nmecha sein Debüt in der DFB-Elf. Seither hat ihn der Verband jedoch nicht mehr berücksichtigt. Grund dafür scheinen jedoch weniger spielerische Mängel zu sein als eine unerwünschte religiöse Überzeugung.

Möglicher Nachfolger von Jude Bellingham

Der in Hamburg geborene Nmecha hatte seine Karriere 2017 beim europäischen Spitzenklub Manchester City begonnen. Da die Familie 2007 nach Großbritannien ausgewandert war, bestritt der Doppelstaatsbürger im Nachwuchsbereich sowohl Länderspiele für England als auch für Deutschland.

Das Portal „transfermarkt.de“ schätzt den Marktwert von Felix Nmecha derzeit auf acht Millionen Euro. Sein derzeitiger Vertrag mit dem VfL Wolfsburg läuft offiziell bis 30. Juni 2025. Borussia Dortmund schätzt sein spielerisches Potenzial als so hoch ein, dass der Verein daran denkt, ihn als Nachfolger von Jude Bellingham zu verpflichten.

DFB unsicher über weitere Einladung von Nmecha

Der DFB ist sich jedoch nicht sicher, ob er Felix Nmecha noch einmal einladen will. Dies liegt nicht etwa an einem Überschuss an anderweitigem Spitzenpersonal, sondern daran, dass der 22-Jährige auf Instagram auch über seine religiöse Überzeugung spricht.

Nmecha ist evangelikaler Christ – und nimmt sich das Recht heraus, über seinen Glauben auch in sozialen Medien zu posten. Dabei wagt er es auch, kritische Worte zu verlieren. Im Februar hatte er deshalb einen Beitrag des katholischen US-Kommentators Matt Walsh geteilt, der sich gegen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen wendete. Nach deutscher Lesart gilt eine solche Position gemeinhin als „transphob“.

Nmecha: „Bibel ist Richtschnur für mein Leben“

Nachdem dieser Beitrag einen „toleranten“ Shitstorm ausgelöst hatte, erklärte Nmecha, er bedauere den Post, weil er nicht wisse, ob der Urheber des Videos Christ sei. Er räumte auch ein, dass dieser „gegen die Werte des VfL“ verstoßen habe.

Dennoch rückte er nicht von der Überzeugung ab, dass er die Bibel als „die Grundlage für die Wahrheit“ betrachte und er sein Leben danach ausrichte. Auf die Frage, ob er eine „Regenbogenbinde“ überstreifen würde, äußerte Nmecha, er „kann es jetzt nicht sagen, weil ich es nicht weiß“. Er würde sich vor einer solchen Entscheidung „viel Zeit im Gebet nehmen“.

Zu Beginn des sogenannten Pride-Monats hat der Fußballstar nun auch ein kritisches Video des Accounts „reformedbychrist“ geteilt. Darin klingt die christliche Vorstellung an, wonach Stolz eine Sünde darstelle.

Woke Positionierung belastet Team – DFB hält dennoch daran fest

Nun will der DFB der „Bild“ zufolge vor einer möglichen neuerlichen Einladung mit Nmecha selbst und dessen Klub Wolfsburg suchen. Bereits zuvor hatte man angekündigt, dessen Social-Media-Aktivitäten zu „beobachten“.

Als Ex-Weltmeister Rudi Völler im März seinen Job als neuer DFB-Direktor übernommen hatte, kündigte er an, von nun an gehe es „wieder um Fußball“. Dies galt als Absage an die zuvor etablierte Praxis des Fußballverbandes, sich proaktiv als Protagonist woker gesellschaftspolitischer Positionen in Szene zu setzen. Experten halten die Unruhe, die das Beharren einiger Exponenten auf politischer „Haltung“ hervorgerufen hatte, für eine Mitursache des frühen WM-Aus. In Katar musste Deutschlands Team bereits nach der Vorrunde die Koffer packen.

Auch zu einer Entfremdung zwischen der Nationalmannschaft und vielen Fans haben die politischen Bekenntnisse des DFB beigetragen. Im Umfeld der WM 2022 wurden so wenige Deutschland-Fanartikel verkauft wie nie zuvor in einem Turnierjahr seit der Wiedervereinigung.



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