BVB dank «Dosenöffner» Reus in der Komfortzone

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BVB-Star Marco Reus ist ein Spezialist für Tore zum 1:0.Foto: Roland Weihrauch/dpa
Epoch Times24. Januar 2016
Die Kampfansage an den FC Bayern blieb aus, doch der Stolz auf einen perfekten Rückrunden-Start war beim BVB allgegenwärtig.

„Wir konnten Punkte auf die Verfolger gut machen, das ist fantastisch. Das war wichtig, weil Platz zwei unser großes Ziel ist“, sagte Borussia Dortmunds Kapitän Mats Hummels nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg beim Konkurrenten Borussia Mönchengladbach. Auch Trainer Thomas Tuchel war mit dem ersten Auftritt im neuen Jahr in einem komplizierten Spiel hochzufrieden. „Das war eine sehr reife und erwachsene Leistung. Wir hatten uns vorgenommen, Männer-Fußball zu spielen“.

In anderen Zeiten wären die Dortmunder mit 41 Punkten wohl Tabellenführer und erster Meisterschaftsanwärter. Doch acht Punkte Rückstand auf die Bayern an der Spitze und acht Punkte Vorsprung auf Hertha BSC auf Platz drei bedeuten derzeit eine Komfortzone mit realistischen Champions-League-Aussichten – aber auch nicht mehr. Das weiß Trainer Tuchel, der an der Vorherrschaft der Bayern keine Zweifel hat. „Die letzten vier Jahre lassen nichts Gutes hoffen“, meinte der Coach und betonte: „Wir machen unser Ding“.

Das haben sie am Samstag überzeugend vorgetragen mit einem treffsicheren Marco Reus, der zum fünften Mal in dieser Saison das 1:0 erzielte, einem aufmerksamen Kapitän Hummels, dem Tuchel eine außergewöhnliche Leistung attestierte und einem überragenden Spielgestalter Ilkay Gündogan, der selbst zum 3:1 traf.

Die Gladbacher hatten nach dem 0:2 durch Henrich Mchitarjan zwischenzeitlich durch Raffaels Anschlusstreffer zum 1:2 noch mal Hoffnung, doch Gündogan entschied die Partie endgültig und freute sich: „Das ist ein toller Tag für den BVB.“

Auch für Reus war es an alter Wirkungsstätte ein toller Start ins neue Fußballjahr. Immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, präsentierte sich der Ex-Gladbacher in Spiellaune und war gleich an zwei Toren beteiligt. „Ich bin sehr glücklich, dass er gesund aus dem Urlaub zurückgekehrt ist und gut gearbeitet hat. Er fühlt sich sehr selbstbewusst“, sagte Tuchel.

Reus, der sich aus Respekt vor seinem ehemaligen Club den Torjubel verkniff, weiß aber, dass zu alter Stärke noch etwas fehlt. „Es braucht seine Zeit, bis man das Level erreicht.“ Die Mitspieler sind jedenfalls froh, dass er wieder zu alter Form findet. „Er ist vor dem Tor eiskalt. Sein 1:0 war der Dosenöffner“, befand Gündogan.

Für die Gladbacher und vor allem Trainer André Schubert wird es schwieriger. Die Mannschaft offenbart Schwächen in der Defensive wie seit langem nicht. Die mutige und offensive Spielweise unter dem neuen Trainer hat zwar zu einer famosen Aufholjagd geführt, doch nach der ersten Heimniederlage unter Schubert und den zweitmeisten Gegentoren in der Liga, ist der Glanz ein wenig verflogen.

„Die Rückrunde ist ein Neustart. Wir haben gegen eine Top-Mannschaft ein paar Fehler gemacht. Jetzt müssen wir die Balance wieder finden“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Die riskante Spielweise birgt natürlich auch Gefahren, die zuletzt zu vielen Gegentoren führten. Der erfahrene und genesene Kapitän Martin Stranzl, in den letzten Jahren ein Garant für die stabile Defensive war, saß nur auf der Bank – für ihn verteidigten zwei 19-Jährige. Schubert meint, der 35 Jahre alte Stranzl sei noch nicht so weit. „Wir spielen auch anders. Daran muss er sich noch gewöhnen.“

(dpa)

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