Bundesliga-Finale: Tor-Helden, Bierduschen und Abschiede

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Für Douglas Costa war es der erste Titelgewinn mit den Bayern. Vermutlich auch seine erste Weißbierdusche.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times15. Mai 2016
Die letzten Entscheidungen der Bundesliga-Saison 2015/16 sind gefallen. Der VfB Stuttgart steigt ab und Eintracht Frankfurt muss in die Relegation, Werder Bremen rettet sich.

Schalke 04 und Mainz 05 ziehen direkt in der Europa League ein, Hertha BSC muss den Umweg über die Qualifikation gehen. Den FC Bayern berührt das alles nicht mehr. Die Münchner lassen sich zum vierten Mal nacheinander als Meister feiern. Spannendes gibt es bei Schalke und in Augsburg vor allem vor und nach den Spielen:

RETTER: Noch vor zwei Monaten war Papy Djilobodji der Bremer Bundesliga-Buhmann. Für seine Kopf-ab-Geste im Spiel gegen Mainz 05 kassierte Werders Chelsea-Leihgabe eine Sperre von zwei Spielen. Gegen Eintracht Frankfurt wurde der Senegalese der Held: Mit seinem Siegtreffer in der 88. Minute zum 1:0 in Co-Produktion mit Anthony Ujah rettete der Abwehrspieler den Klassenverbleib. „Ja!!! Gott ist gut!! So froh für den Verein, die Fans und die Stadt Bremen!!“, twitterte Djilobodji.

VERLÄNGERUNG: Durch die Niederlage in Bremen muss Eintracht Frankfurt in die Saison-Verlängerung. Die Hessen hatten es daher nach dem Spiel eilig. Schnell zum Flughafen, ab nach Frankfurt und am Sonntag gleich mit der Vorbereitung auf die beiden Spiele gegen den Zweitliga-Dritten 1. FC Nürnberg beginnen. „Wir sind jetzt hingefallen. Aber wichtig ist, jetzt wieder aufzustehen“, sagte Trainer Niko Kovac.

ANGST: Nach dem 1:3 beim VfL Wolfsburg und dem Abstieg als Tabellenvorletzter trauten sich die Profis des VfB Stuttgart minutenlang nicht, vor die Kurve ihrer Fans zu gehen. Als sie sich schließlich in Bewegung setzten, wurden sie mit wüsten Beschimpfungen verschreckt. Zum zweiten Mal müssen die Schwaben in Liga zwei. Wie es mit Trainer Jürgen Kramny und Sportdirektor Robin Dutt weitergeht, ist offen.

GERUCH: Den obligatorischen Weißbierduschen bei der Meisterehrung konnte auch Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola nicht entgehen. „Ist kalt und stinkt“, sagte der Katalane zu der bayerischen Tradition, an die er sich in drei Meisterjahren gewöhnen musste. Angeführt von Torwart Manuel Neuer hatten ihn gleich mehrere Biergüsse erwischt. In einer Woche könnten weitere Bierduschen folgen: In seinem letzten Spiel als Bayern-Coach hat er die Chance, im DFB-Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund das zweite Double seiner Amtszeit perfekt zu machen.

TREFFSICHER: Nach 39 Jahren hat ein Spieler in der Bundesliga wieder 30 Saisontore geschossen. Beim Schlussakt gegen Hannover 96 knackte Bayern Münchens Stürmer Robert Lewandowski mit seinem Führungstreffer die Marke. „Ich fühle mich sehr gut. 30 Tore in einer Saison, das ist eine große Leistung. Ich kann mich nur bei der ganzen Mannschaft bedanken“, sagte der Pole, der auch zum zweiten Mal Torschützenkönig wurde. Dieter Müller war 1977 der bisher letzte Spieler, der mit 34 Toren für den 1. FC Köln die magische 30-Treffer-Schwelle überwand. Unerreicht blieb im Münchner Meisterjahr der 40-Tore-Rekord von Bayern-Legende Gerd Müller aus der Saison 1971/72.

ABSCHIED: André Breitenreiter sagte vor dem Spiel bei 1899 Hoffenheim das, was schon lange als sicher galt: Er wird in der kommenden Saison nicht mehr Trainer des FC Schalke 04 sein. Und er wahrte dabei Haltung: kein Nachtreten, keine bösen Worte. Dem neuen Manager Christian Heidel attestierte er, sich korrekt verhalten zu haben. Die Mannschaft verabschiedete Breitenreiter mit einem 4:1und die direkte Qualifikation für die Europa League. Sein Nachfolger steht angeblich schon fest: Markus Weinzierl.

ABWARTEN: Auch nach dem Saisonabschluss mochte kein Verantwortlicher des FC Augsburg etwas über die Zukunft von Trainer Markus Weinzierl sagen. „Es gibt von mir nichts zu sagen“, betonte der Coach nach dem 1:3 gegen den Hamburger SV. Und FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter meinte nach dem bekanntgewordenen Abschied von Breitenreiter auf Schalke beinahe trotzig: „Deswegen hat sich der Vertrag von Markus Weinzierl nicht aufgelöst.“

ZITAT: „Ja, scheiße, ich hab’s nicht hingekriegt.“

(Der scheidende Schalke-Manager Horst Heldt zu seinen Tränen beim Abschied von den Fans)

(dpa)

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