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Zuspruch und Morddrohungen – Restaurant will kinderfrei bleiben: „Die Eltern sind immer ignoranter geworden“

Ein Restaurant in Binz auf der Insel Rügen lässt seit einer Woche abends keine Gäste mit Kindern unter 14 Jahren mehr hinein. Die Reaktionen sind gemischt.

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Das Restaurant "Oma's Küche" auf Rügen will mit dem Kinderverbot ab 17.00 Uhr eine Oase der Ruhe bieten.

Foto: Stefan Sauer/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Beschimpfungen in den sozialen Medien, aber vor allem Zuspruch – der Rügener Gastronom Rudolf Markl will sein Restaurant „Oma’s Küche“ in Binz auch weiterhin ab 17.00 Uhr kinderfrei halten.
Die Reaktionen auf seinen Vorstoß seien zu 98 Prozent positiv gewesen – wenn man Facebook ausklammere, sagte er. Er habe mehr als 1000 Mails erhalten – auch von Lehrern, Erziehern und anderen Gastronomen, die fast ausnahmslos seinen Vorstoß begrüßten.
Auf Facebook habe er dagegen auch Morddrohungen und wüste Beschimpfungen gelesen.

„Die Eltern sind mit der Zeit immer ignoranter geworden“

Seit einer Woche lässt Markl abends keine Gäste mit Kindern unter 14 Jahren mehr hinein.
„Mit dem Gedanken gehen wir schon sehr lange schwanger“, sagte Markl nach der Entscheidung.
Es gehe um Kinder, die Gäste am Nebentisch belästigen würden, die an Tischdecken zerrten und Rotweingläser umschmissen – und Eltern, die nicht eingreifen. „Die quittieren das mit einem Lächeln, essen weiter, und es interessiert sie alles nicht.“
Im Interview mit dem „Spiegel“ sagte Markl: „Die Eltern sind mit der Zeit immer ignoranter geworden.“ Das habe er in den letzten elf Jahren beobachtet.
„Manche geben ihre Verantwortung an unserer Tür ab. Unser Job ist es aber nicht, Kinder zu erziehen, sondern den Gästen eine gute Zeit mit leckeren Essen und Getränken zu bescheren.“
Mit der Entscheidung wolle er seinen Gästen am Abend an eine „Oase der Ruhe“ bieten.
Lars Schwarz, Präsident des Hotel- und Gaststättenverband in Mecklenburg-Vorpommern, zeigt sich zwar nicht begeistert, betont aber die freie unternehmerische Entscheidung, die jeder Gastwirt treffen könne. „Aber wir zielen in MV auf Kinderfreundlichkeit“, stellt er klar. (dpa/so)

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