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Ferienlager-Drama: Staatsanwaltschaft fordert Ermittlungen „wegen schwerer fahrlässiger Körperverletzung“

Nach der Überschwemmung eines deutschen Ferienlagers in Südfrankreich hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungsverfahren gegen zwei Verantwortliche des Veranstalters gefordert.

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Der Fluss Ardèche.

Foto: PHILIPPE DESMAZES/AFP/Getty Images

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Nach der Überschwemmung eines deutschen Ferienlagers in Südfrankreich hat die Staatsanwaltschaft die Einleitung eines Ermittlungsverfahren gegen zwei Verantwortliche beantragt.
Staatsanwalt Eric Maurel sagte am Samstag der Nachrichtenagentur AFP, gegen den Vorsitzenden und den stellvertretenden Vorsitzenden der Jugendförderung St. Antonius aus Leverkusen solle wegen „schwerer fahrlässiger Körperverletzung durch die Gefährdung anderer“ ermittelt werden. Die beiden Deutschen sollten einem Untersuchungsrichter vorgeführt worden.
Die beiden Männer sind seit Donnerstagabend in Polizeigewahrsam. Nach Angaben von Maurel haben die Ermittlungen ergeben, dass das Gelände des Ferienlagers in Saint-Julien-de-Peyrolas am Fluss Ardèche in einem überschwemmungsgefährdeten Gebiet lag und dass die Betreiber dies wussten.
Ein Betreuer des Ferienlagers wird vermisst, seit der Campingplatz am Donnerstag nach heftigen Regenfällen überschwemmt wurde. Sein Wohnwagen wurde vom Wasser mitgerissen und später zerstört aufgefunden. Nach dem 66-Jährigen Mann wurde am Samstag weiter gesucht.
Nach Angaben der französischen Behörden wurden insgesamt 184 Menschen gerettet, die sich in dem deutschen Zeltlager und auf zwei angrenzenden Campingplätzen aufhielten. Neun deutsche Kinder und Jugendliche wurden nach Behördenangaben leicht verletzt, rund hundert wurden psychologisch betreut.
Die Gemeinde wirft den deutschen Betreibern vor, ihren Zeltplatz zu nah an einen Seitenarm der Ardèche gebaut zu haben, der sich nach den Regenfällen in einen reißenden Strom verwandelte. Die Behörden hatten die Deutschen nach eigenen Angaben 48 Stunden vor dem Drama vor einer möglichen Überschwemmung ihres Campingplatzes gewarnt, der demnach nur knapp über dem Wasserspiegel liegt. (afp)

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