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Wegen nationaler Sicherheit: Trump blockiert Übernahme von US-Chipriesen Qualcomm durch Broadcom

US-Präsident Donald Trump hat sein Veto gegen eine Übernahme des US-Halbleiterkonzerns Qualcomm durch den Rivalen Broadcom eingelegt. Trump habe Bedenken wegen der nationalen Sicherheit geltend gemacht, teilte das Weiße Haus in Washington mit.

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Qualcomm Präsident Derek Aberle spricht auf einer Pressekonferenz im Mandalay Bay Convention Center für die 2015 International CES am 5. Januar 2015 in Las Vegas, Nevada.

Foto: David Becker / Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

US-Präsident Donald Trump hat dem Übernahmekampf der Halbleiterkonzerne Broadcom und Qualcomm ein Ende gesetzt.
Trump legte sein Veto gegen eine Übernahme des US-Konzerns Qualcomm durch den in Singapur ansässigen Rivalen Broadcom ein, wie das Weiße Haus am Montag in Washington mitteilte. Als Grund wurden Sicherheitsbedenken angeführt.
Es gebe glaubhafte Hinweise, dass die Übernahme die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten zu beeinträchtigen drohe, erklärte das Weiße Haus. Trump forderte die Unternehmen demnach auf, „sofort und dauerhaft von der beabsichtigten Übernahme abzusehen“.
Der US-Präsident folgte damit Empfehlungen des Komitees für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS), das Übernahmen von US-Firmen durch ausländische Investoren auf mögliche Risiken für die nationale Sicherheit überprüft. Beide Unternehmen wurden zudem angewiesen, das CFIUS schriftlich darüber in Kenntnis zu setzen, dass alle Anweisungen befolgt worden seien.
Broadcom reagierte enttäuscht und kündigte an, Trumps Entscheidung überprüfen zu wollen. Den Vorwurf, die Übernahme gefährde Sicherheitsinteressen, wies der Konzern „entschieden“ zurück. Um die Bedenken der US-Behörden zu entkräften, hatte Broadcom erst am Montag angekündigt, seinen Firmensitz Anfang April in die USA zu verlegen.
Broadcom hatte den Versuch einer feindlichen Übernahme im November eingeleitet. Wäre sie gelungen, wäre es der mit Abstand größte Aufkauf innerhalb der Branche gewesen. Die Chiphersteller versuchen derzeit, dem scharfen Wettbewerb weltweit durch Aufkäufe und Zusammenschlüsse zu begegnen.
Die versuchte Qualcomm-Übernahme durch Broadcom sei allerdings „von Anfang an eine schlechte Idee“ gewesen, sagte Analyst Patrick Moorhead von Moor Insights & Strategy. Der US-Konzern, der vor allem Mikroprozessoren für Smartphones herstellt, hatte zuletzt immer wieder Angebote von Broadcom zurückgewiesen.
Das CFIUS argumentiert, dass ein Zusammenschluss der Chipriesen Qualcomms Technologieführerschaft gefährde – und dies wiederum chinesischen Wettbewerbern wie dem Telekommunikationsgiganten Huawei nützen könnte, insbesondere bei der Entwicklung zum neuesten Mobilfunkstandard 5G. (afp)

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