USA und Frankreich kritisieren Umwandlung von weltberühmter Hagia Sophia in Moschee
Die USA und Frankreich haben die Ankündigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert, die weltberühmte Hagia Sophia in Istanbul wieder als Moschee zu nutzen.
„Wir sind enttäuscht über die Entscheidung der türkischen Regierung, den Status der Hagia Sophia zu ändern“, erklärte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Morgan Ortagus, am Freitag in Washington. Sie appellierte an Ankara, weiterhin allen Menschen einen „ungehinderten“ Zugang zu dem Kuppelbau aus dem 6. Jahrhundert zu gewähren.
Seitens Frankreich hieß es: Paris bedauere die Entscheidung der türkischen Regierung, den Status der Hagia Sophia zu ändern, erklärte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian am Freitag. Die Integrität dieses „religiösen, architektonischen und historischen Juwels und Symbols der Religionsfreiheit, Toleranz und Vielfalt“ müsse erhalten bleiben.
Erdogan hatte am Freitag angekündigt, dass die Hagia Sophia künftig wieder als Moschee genutzt werden soll. Am 24. Juli soll demnach das erste muslimische Gebet stattfinden. Nicht-Muslime dürften das Gebäude aber weiterhin besichtigen. Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei hatte zuvor den seit 1935 bestehenden Museumsstatus des Gebäudes aufgehoben.
Die ehemalige byzantinische Kathedrale gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und zieht Touristen aus aller Welt an. Die UN-Kulturorganisation Unesco erklärte am Freitag, sie bedauere die Entscheidung der türkischen Regierung „zutiefst“.
Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert zunächst als Basilika errichtet, die hunderte Jahre lang Reichskirche der Byzantiner war. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde die Kirche dann in eine Moschee umgewandelt. Nach der türkischen Republikgründung wurde sie 1935 zum Museum, in dem keine Gottesdienste erlaubt waren – und später zum Touristenmagnet in der Istanbuler Altstadt.
Die Ankündigung des türkischen Präsidenten, den Kuppelbau für muslimische Gebete zu öffnen, traf international auf breite Kritik. Die USA zeigten sich enttäuscht, während Griechenland und die Unesco die Entscheidung verurteilten. (afp/so)
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