„Trump-Wunder“ – Millionen Arbeitsplätze werden leichter zugänglich

Amerikanische Arbeitslosenquoten purzeln auf historische Werte. Unternehmen sind gezwungen, die Anforderungen an Bewerber zu senken, um neues Personal zu finden.
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Das Logo des Chipherstellers Intel.Foto: Ritchie B. Tongo/Illustration/dpa
Epoch Times1. August 2018

Wer heute in den USA als Programmierer bei Intel oder Github tätig sein möchte, braucht kein Studium mehr. Ein Abitur und autodidaktische Programmierkenntnisse reichen für eine Anstellung aus. Viele andere Unternehmen senken aufgrund von Arbeitskräftemangel ebenfalls die Anforderungen an ihre Bewerber, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).

Die Bewerber hätten heute so viele Optionen, meint Amy Glaser, Senior Vizepräsident von Adecco Group, einem Personaldienstleister mit rund 10.000 Firmenkunden.

“Wenn ein Unternehmen einen Abschluss, zwei Bewerbungsrunden und einen Test für Fähigkeiten benötigt, können Kandidaten [einfach] die Straße herunter zu einem anderen Arbeitgeber gehen, der ihnen an diesem Tag [noch] ein Angebot macht”, zitiert das WSJ Glaser.

Seit Anfang des Jahres hätten schätzungsweise 25 % aller Arbeitgeber-Kunden der Adecco Group drastische Einschnitte in ihren Anforderungen an die Bewerber gemacht. Immer weniger Arbeitgeber verlangen Drogentests oder ein Führungszeugnis. Die Anforderungen an die Ausbildung werden ebenfalls gesenkt. Ein Abitur oder akademische Leistungen werden immer seltener gefordert.

Am ehesten werden die Anforderungen in den Gegenden mit der niedrigsten Arbeitslosenquote gesenkt, wie Dallas und Louisville. Die am meisten betroffenen Jobs sind die in Callcentern oder in logistischen Lagern wie bei Walmart oder Amazon.

Arbeitserfahrung von mehr als drei Jahren forderten 2012 noch 29 % der Arbeitgeber. Nun sind es nur noch 23 %. Dadurch wurden 1,2 Millionen Jobs für viele Menschen leichter zugänglich.

Jobs wie Analyst für E-Commerce, Einkaufsassistent und Vorschullehrer verlangten seit Ende letzten Jahres keine Berufserfahrung mehr, was die Messlatte für die Bewerber bei einer Million Jobs senkt.

Rodny Apple von der SCM Talent Group, ebenfalls ein Personaldienstleister sagt, der Mangel an talentierten Arbeitskräften sei so groß, wie er es seit 20 Jahren nicht mehr erlebt habe.

Zu seinen Geschäftskunden, die nicht bereit sind bei ihren Anforderungen an Bewerber auf niedrige Löhne, Berufserfahrung oder Ausbildungsanforderungen zu verzichten, sagt er laut WSJ:

„Es tut mir leid, aber wir können Ihnen nicht helfen, nach den wenigen unterbezahlten oder ahnungslosen Bewerbern zu fischen“.

Namhafte Unternehmen finden neue Wege

Die Bank of America lockert derzeit ihre Anforderungen an Bewerber. Immer weniger Stellen setzen einen Bachelor-Abschluss voraus. Laut WSJ sagte der Sprecher Andy Aldridge, dass von den weltweit 7.500 Jobs derzeit weniger als 10 % einen akademischen Titel benötigten. Eine große Anzahl der Jobs könnten von Nicht-Absolventen besetzt werden. Mitarbeiter, die Kunden- und Betrugsschutzanrufe von Karteninhabern bearbeiten und die Mehrzahl der Bankangestellten.

Die Bank plant außerdem, 10.000 weitere Stellen in den nächsten 5 Jahren zu schaffen, welche ebenfalls zum Teil von nicht-Absolventen besetzt werden können.

Git Hub, eine bekannte Online-Plattform für Softwareentwickler, sagte, sie hätten für die meisten Stellen seit Jahren bereits keinen College-Abschluss mehr gefordert.

Bei dem Chiphersteller Intel wären akademische Abschlüsse für einige Mitarbeiter mit Erfahrungen keine Voraussetzung mehr. Intel hat die Kategorie “Technik-Absolvent” eingeführt. In die Kategorie fallen Angestellte, die ihre Fähigkeiten durch Arbeitserfahrung oder in Ausbildungslagern erworben haben, ohne einen akademischen Abschluss.

Hintergrund – „Trump-Wunder“

Die von der Trump-Regierung verabschiedete Steuer- und Deregulierungsreform sowie die eingerichteten Einfuhrzölle, kurbeln die US-Wirtschaft kräftig an. Freitag wurde bekannt gegeben, dass das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2018 satte 4,1 % Betrug. Trump rechnet damit ein durchschnittliches Wachstum von 3 % etablieren zu können.

Gewinne werden von amerikanischen Unternehmen im Ausland repatriiert, Gelder fließen nach Amerika zurück und neue Fabriken werden in den USA gebaut. Die Arbeitslosigkeit erreicht in vielen Bereichen noch nie dagewesene Tiefstwerte. Einige Medien sprechen vom „Trump-Wunder“. (tp)



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