Syrien: Islamisten erleiden schwere Niederlage mit Verlust von Hammurije – Regierung übernimmt Ost-Ghuta
Am siebten Jahrestag des Krieges in Syrien haben die Islamisten mit dem Verlust der Stadt Hammurije eine schwere Niederlage erlitten: Die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad brachten die Stadt im Süden der umkämpften Rebellenenklave Ost-Ghuta am Donnerstag nach heftigen Luftangriffen komplett unter ihre Kontrolle.
Die Truppen Assads hätten Hammurije eingenommen, nachdem sich die islamistische Terrorgruppe Fajlak al-Rahman zurückgezogen habe, welche die Stadt zuvor kontrolliert hatte, heißt es.
Wie ein AFP-Korrespondent berichtete, verließen hunderte Familien zu Fuß, per Auto oder auf dem Motorrad Hammurije in Richtung der Gebiete unter Kontrolle der Regierungstruppen. Demnach war die Stadt praktisch verlassen. Verschiedene Quellen bestätigten, dass es die größte Fluchtwelle aus Ost-Ghuta seit Beginn der Offensive war.
Assad hatte vor drei Wochen eine großangelegte Luft- und Bodenoffensive gestartet, um die östlichen Vororte der Hauptstadt unter seine Kontrolle zu bringen. Inzwischen gelang es den syrischen Truppen, 70 Prozent der Region zu erobern, die seit 2012 von zumeist islamistischen Terroristen kontrolliert wurde, und die mittlerweile in drei Teile gespalten ist.
„Der Konvoi ist in Ost-Ghuta eingetroffen“
Am Donnerstag traf im nördlichen Teil ein neuer Hilfskonvoi ein. „Der Konvoi ist in Ost-Ghuta eingetroffen und fährt nun nach Duma“, sagte ein Sprecher des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK). Duma ist die größte Stadt der Rebellenenklave vor den Toren von Damaskus, in der knapp 400.000 Menschen leben.
Nach Angaben des IKRK-Sprechers hatten die 25 Lastwagen des Hilfskonvois Lebensmittelpakete und Mehlsäcke für 26.000 Menschen geladen. Es sei nur ein geringer Teil dessen, was die Einwohner von Ost-Ghuta benötigten, sagte der Sprecher. Es war der dritte Hilfskonvoi in zehn Tagen, der die Region erreichte, in der katastrophale humanitäre Bedingungen herrschen.
Sieben Jahre nach Beginn des Krieges in Syrien hat Assad mit Hilfe iranischer und russischer Truppen den Großteil des Landes wieder unter seine Kontrolle gebracht. Die verbliebenen Terroristen kontrollieren außer Ost-Ghuta nur noch die Region Daraa im Süden und die Provinz Idlib im Nordwesten, doch stehen sie auch dort seit Monaten unter Druck.
Türkei in Syrien
Der Norden Syriens wird großteils von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) beherrscht, die ein wichtiger Verbündeter der USA sind im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Seit Januar geht jedoch die Türkei mit verbündeten syrischen Rebellen gegen die YPG in der Region Afrin vor, die bereits zu 70 Prozent unter Kontrolle Ankaras ist.
In den vergangenen Tagen flohen tausende Zivilisten aus der Stadt Afrin, die komplett von den türkischen Truppen eingeschlossen ist. „Die Schlinge zieht sich um die Terroristen zu“, sagte der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalin dem Staatsfernsehen TRT am Donnerstag. In den „kommenden Tagen“ werde das Stadtzentrum komplett „von Terroristen gereinigt sein“.
Die Türkei betrachtet die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung. Ein YPG-Sprecher warnte vor einem „Massaker“ im Fall der Einnahme von Afrin. (afp/so)
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