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Syrien: Erste Evakuierung von islamistischer Terror-Miliz aus Ost-Ghuta

Die Islamistenbesetzung steht vor dem aus: Mehr als eine Woche nach Inkrafttreten täglicher Feuerpausen hat eine erste Gruppe von radikalen Islamisten die umkämpfte Enklave Ost-Ghuta in Syrien verlassen.

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Ausgebombt und fast völlig zerstört: das syrische Terrorgebiet Ost-Ghuta.

Foto: Uncredited/Ghouta Media Center/AP/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Mehr als eine Woche nach Inkrafttreten täglicher Feuerpausen hat eine erste Gruppe von radikalen Islamisten die umkämpfte Rebellenenklave Ost-Ghuta verlassen.
Dies berichteten Staatsmedien und Terroristen am Freitag. Die syrische Armee setzte unterdessen ihre Offensive in der Region nahe der Hauptstadt Damaskus fort. Während ein Hilfskonvoi mit 2400 Essenspaketen die Enklave erreichte, sprach die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen von einer „schrecklichen medizinischen Katastrophe“.
Das Staatsfernsehen zeigte Kämpfer, die das Gebiet an Bord eines Busses verließen. Demnach handelte es sich um 13 Männer und ihre Familien. Die Islamistengruppe Dschaisch al-Islam hatte zuvor erklärt, eine „erste Gruppe von Dschihadisten“ solle aus der Kampfzone in die nördliche Provinz Idlib gebracht werden. Es handele sich um Kämpfer der Hajat Tahrir al-Scham, eines weitgehend aus Mitgliedern des ehemaligen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra-Front bestehenden Terrorverbands.
Russland hatte Ende Februar eine täglich fünfstündige Feuerpause ausgerufen, um Kämpfer und Verletzte aus der Enklave zu bringen.
In Ost-Ghuta leben seit 2013 knapp 400.000 Menschen im Belagerungszustand. Mitte Februar startete die von Russland unterstützte syrische Regierung Luftangriffe auf die Terrorenklave.
Berichten zufolge kontrolliert die Armee inzwischen mehr als die Hälfte des bislang von den Terroristen kontrollierten Gebiets in Ost-Ghuta.
Ein Hilfskonvoi mit Lebensmitteln erreichte am Freitag Ost-Ghuta. „Sie sind drinnen“, sagte eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) über die 13 Lastwagen.
Der Konvoi hätte bereits am Donnerstag in das vor den Toren der Hauptstadt Damaskus gelegene Ost-Ghuta fahren sollen. Die Fahrt wurde aber wegen der anhaltenden heftigen Kämpfe verschoben. Am Montag hatte sich ein erster Hilfskonvoi vorzeitig zurückgezogen, nachdem er unter Beschuss geraten war.
Neben der Organisation Ärzte ohne Grenzen beklagte auch die Weltgesundheitsorganisation WHO die verheerende Lage in Syrien. In den ersten beiden Monaten des Jahres habe sich die Zahl der Angriffe auf medizinische Ziele im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, teilte ein WHO-Sprecher in Genf mit. Fast die Hälfte der 67 Angriffe im Januar und Februar habe medizinischen Einrichtungen in Ost-Ghuta gegolten. (afp/so)

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