Südafrika vor Landreform: Präsident will Weiße enteignen und Land an Schwarze verteilen
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat Maßnahmen zur schnelleren Verteilung von Land von reichen Weißen an die ärmeren Schwarzen angekündigt.
Die Landreform müsse zügig vorangetrieben werden, sagte der seit Mitte Februar amtierende Staatschef am Mittwoch vor dem Parlament in Kapstadt. Er fügte hinzu: „Tun wir das nicht, wird das Problem, das uns als Nation über Hunderte von Jahren begleitet hat, in unseren Händen implodieren.“
Es gehe um eine „historische Aufgabe“, fügte Ramaphosa hinzu. Er zitierte einen Prüfbericht, wonach Weiße 24 Jahre nach dem Ende der Apartheid immer noch etwa 72 Prozent der Farmen in Privateigentum besitzen, Schwarze hingegen nur vier Prozent.
Die Landreform dürfte eines der Hauptwahlkampfthemen vor der Parlamentswahl 2019 werden. Die Oppositionspartei Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit (Economic Freedom Fighters, EFF) – gebildet von ehemaligen Mitgliedern von Ramaphosas Afrikanischem Nationalkongress (ANC) – rief bereits zu Landbesetzungen auf.
Dem erteilte der Staatschef eine Absage. Landbesetzungen würden „Anarchie“ bedeuten, sagte Ramaphosa. Die Abgeordneten hatten Ende Februar einem EFF-Antrag zu Enteignungen von Farmern ohne Entschädigung zugestimmt. Das Parlament beauftragte den Verfassungsausschuss, Ende August über das Thema zu berichten.
Der vom ehemaligen Gewerkschafter zum steinreichen Geschäftsmann aufgestiegene Ramaphosa steht vor der Wahl im kommenden Jahr unter Druck. Landenteignungen könnten die Zustimmung zum ANC in der armen schwarzen Wählerschaft erhöhen. (afp)
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