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Soros spricht in Davos: „Klimawandel bedroht das Überleben unserer Zivilisation“

George Soros sprach am 23. Januar in Davos, nicht nur vom "Klimanotstand". Er will Universitäten rund um die Welt gründen und hat auch schon einen Namen dafür: Open Society University. In seiner Rede bezeichnete er Trump als „eine bösartige Krankheit“.

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Der in Ungarn geborene US-Investor George Soros.

Foto: FABRICE COFFRINI/AFP über Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

In den vergangenen Jahren hat Soros mehrmals seine Ansichten über das Weltgeschehen kundgetan, so hat der ungarisch-stämmige 89-Jährige am Donnerstagabend auch keine Blatt vor dem Mund genommen.
Der Investor bezeichnete nationalistische Tendenzen und den Wettstreit zwischen den Weltmächten China und den USA als große Gefahr für Frieden und Freiheit. Nationalismus sei der große Feind offener Gesellschaften, sagte er beim Dinner in Davos.
Seine Hoffnung auf eine gestärkte internationale Kooperation zwischen den Staaten habe sich zerschlagen. Die größten Mächte USA, China und Russland seien weiter in den Händen von angehenden oder „Möchtegern-Diktatoren“, autoritäre Regime seien weiter auf dem Vormarsch.

Soros: Trump ist „der ultimative Narzisst“ und eine „bösartige Krankheit“

Soros nahm vor allem US-Präsident Donald Trump und auch Chinas Staatspräsident Xi Jinping ins Visier. Die beiden versuchten, ihre Macht bis an die Grenzen und darüber hinaus auszudehnen. „Präsident Trump ist ein Bauernfänger und der ultimative Narzisst, der will, dass sich die Welt um ihn dreht“, sagte Soros. Mit der Wahl zum Präsidenten habe dieser Narzissmus „eine pathologische Dimension erreicht”.
Laut „Welt“ hat Soros in seiner Rede Trump als „eine bösartige Krankheit“ bezeichnet. „Er glaubt mittlerweile, dass er seine alternative Realität nicht nur seinen Anhängern, sondern auch der Realität selbst aufdrücken kann“, so der Milliardär weiter.

Soros will eine Milliarde US-Dollar in Universitäten stecken

Soros greift auch Facebook an und unterstellt eine Zusammenarbeit zwischen Trump und dem weltweit größten sozialen Netzwerk. Laut „Welt“ soll Soros gesagt haben, dass Facebook mit Trump kooperieren wird, damit er wiedergewählt wird „und Trump wird daran arbeiten, Facebook zu schützen.“ Der Internet-Konzern habe nämlich „im Prinzip nur einen Grundsatz: maximiere deinen Gewinn, egal, welchen Schaden das der Welt antut“, zitiert die „Welt“.
Seine Hoffnung liege in Zugang zu guter Bildung, sagte Soros. Darum will er eine Milliarde US-Dollar in ein Netzwerk von Universitäten stecken und damit bereits von ihm unterstützte Bildungseinrichtungen stärken. Später sollen diese um weitere Institutionen und Partner erweitert werden. Soros hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 30 Jahren bereits mehr als 32 Milliarden US-Dollar gespendet, um Bildung und soziale Zwecke zu unterstützen.
„Um die agile Jugend in ihrem Kampf gegen Klimawandel und Autoritarismus zu unterstützen, will Weltverbesserer Soros eine weitere Milliarde Dollar spenden“, schreibt die Welt. Der Milliardär will seine Vision einer offenen Gesellschaft verwirklichen und ein Bildungsnetzwerk erschaffen.
Soros will Universitäten rund um die Welt gründen und hat auch schon einen Namen dafür: Open Society University. In den Bildungseinrichtungen sollen junge Menschen ausgebildet werden und „dabei gleichzeitig die Idee von persönlicher Freiheit und Autonomie in der Jugend noch stärker zu verbreiten“, schreibt die „Welt“.

Klimanotstand

Der Klimawandel sei eine noch größere Krise als die Bedrohung der offenen Gesellschaft, sagt Soros: „Er bedroht das Überleben unserer Zivilisation.“ Selbst vor dem umstrittenen Begriff „Klimanotstand” schreckt Soros nicht zurück, schreibt die „Welt“.
„Wenn man den Klimanotstand und die weltweiten Unruhen berücksichtigt, ist es keine Übertreibung zu sagen, dass die nächsten paar Jahre über das Schicksal der Welt entscheiden werden.“
Seit dem 21. Januar diskutieren etwa 3000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in den Schweizer Alpen über aktuelle Herausforderungen in der Gesellschaft. (afp/sza)

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