Trump an Erdogan: „Seien Sie kein Narr!“
„Seien Sie kein Narr“, schrieb Trump in dem jetzt bekannt gewordenen Brief vom 9. Oktober – jenem Tag, an dem die Türkei ihre Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begann. Erdogan werde sonst als „Teufel“ in die Geschichte eingehen.
Das Schreiben an seinen türkischen Amtskollegen beginnt der US-Präsident mit der für ihn typischen Forderung nach einem „guten Deal“: „Sie wollen nicht für das Abschlachten von tausenden Menschen verantwortlich sein, und ich will nicht für die Zerstörung der türkischen Wirtschaft verantwortlich sein – und ich werde es tun.“
Erdogan solle mit dem Chef der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte, Maslum Abdi, verhandeln, schreibt der US-Präsident. Dann sei ein „großartiger Deal“ möglich.
„Die Geschichte wird wohlwollend auf Sie blicken, wenn Sie das auf eine richtige und humane Weise hinbekommen“, schreibt Trump weiter. „Sie wird Sie für ewig als Teufel betrachten, wenn nicht gute Dinge passieren.“
Geben Sie nicht den harten Kerl. Seien Sie kein Narr!“
mahnt der US-Präsident zum Ende des Briefes – und fügt abschließend hinzu: „Ich rufe Sie später an.“ Das Weiße Haus bestätigte am Mittwoch die Authentizität des Briefes.
#Turkey President’s office confirms to @bbcturkce that when President #Erdogan received #Trump’s letter, he „thoroughly rejected it, threw it in the bin“ and launched the #Syria operation the same day. His mind was already made up to move in; letter was reportedly the final straw pic.twitter.com/pHaiyF5skG
— Mark Lowen (@marklowen) October 17, 2019
Die Türkei hatte vergangene Woche ihre Offensive gegen die YPG-Miliz begonnen. Trump hat den Militäreinsatz scharf kritisiert und Sanktionen gegen die türkische Führung verhängt – allerdings hatte er die Offensive selbst durch einen Abzug von US-Soldaten aus der Region ermöglicht. Er steht deswegen international und in seiner Heimat in der Kritik. (afp/sm)
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