Russland gibt Details über Weltraum-gestützten Raketenabwehrschild bekannt
Was in den 1980er Jahren als SDI begann, damals aber noch nicht umgesetzt werden konnte, nimmt immer mehr Gestalt an. Zumindest Frühwarnsysteme der Großmächte sind längst durch Satelliten realisiert worden. Wie weit eine auf Satelliten gestützte Abwehr schon real ist, halten die Atommächte geheim.

Mutmaßlicher Start einer nordkoreanischer Interkontinentalrakete mit hoher Reichweite vom Typ Hwasong-14 zeigen. Das Bild stammt von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA.
Foto: KCNA via KNS/AP/dpa
Russland hat am Mittwoch Details über seinen Weltraum-gestützten Raketenabwehrschild preisgegeben. Das neue System „Kupol“ soll den Start von Raketen erkennen und ihren Landeort berechnen, wie aus Dokumenten des russischen Verteidigungsministeriums hervorgeht. Die mit dem System verbundenen Satelliten hätten die Kapazität Russlands, Starts von Interkontinentalraketen zu erkennen, deutlich erhöht, sagte der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow bei einer Besprechung im Verteidigungsministerium.
Im Rahmen des russischen Programms wurden seit 2015 bereits drei Frühwarnsatelliten namens „Tundra“ in den Weltraum geschickt. Genaue Deatils zu „Kupol“ sind nicht bekannt, es soll sich aber um ein Äquivalent zum US-Überwachungssystem SBIRS handeln.
Die Bekanntgabe erfolgte einen Tag nachdem der US-Kongress einen Ausgabenvoranschlag in Höhe von 738 Milliarden Dollar (664 Milliarden Euro) für die Schaffung einer neuen Weltraum-Streitkraft genehmigt hatte, die unter der Kontrolle der Luftwaffe stehen soll.
In Russland gibt es seit 2015 Weltraum-Streitkräfte, die ebenfalls der Luftwaffe angehören und weitgehend mit der Raketenabwehr beauftragt sind.(afp)
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