Regierung will mit Integration von Migranten schon im Herkunftsland beginnen
Die Bundesregierung will mit der Integration von Migranten offenbar bereits im Herkunftsland beginnen. Mit diesem Konzept betrete "die Bundesregierung Neuland und leitet einen Paradigmenwechsel ein".

Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im rheinland-pfälzischen Ingelheim.
Foto: Christoph Schmidt/dpa
Die Bundesregierung will mit der Integration von Migranten offenbar bereits im Herkunftsland beginnen. Noch bevor potenzielle Einwanderer die Entscheidung zur Auswanderung getroffen hätten, müssten sie „möglichst umfassend über ein Leben in Deutschland informiert und aufgeklärt werden“, zitierten die RND-Zeitungen (Mittwochsausgaben) aus einer Erklärung des Bundes, die am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden solle. Falsche Erwartungen und unzureichende Information könnten „die Integration in Deutschland erschweren“.
Die Erklärung mit dem Titel „Phase vor der Zuwanderung: Erwartungen steuern – Orientierung geben“ wurde dem Bericht zufolge maßgeblich ausgearbeitet von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU). Das Papier ist Teil des „Nationalen Aktionsplans Integration“, der insgesamt fünf Phasen der Integration definiert.
Realistisches Bild vom Alltag in Deutschland vermitteln
Der Erklärung des Bundes zufolge sollen digitale Angebote über reguläre Einreisemöglichkeiten nach Deutschland informieren und ein realistisches Bild vom Alltag in Deutschland vermitteln. Eine besondere Rolle bei der Wissensvermittlung sollen die deutschen Auslandsvertretungen spielen.
Die Strategie der Bundesregierung sieht zudem „Verbesserungen von Verwaltungs- und Anerkennungsverfahren, eine gezielte Werbestrategie sowie den Ausbau der Sprachförderungen insbesondere im Ausland“ vor, wie das RND weiter berichtete. Die Bemühungen zielten vor allem auf das Anwerben von Arbeitskräften ab, um den Bedarf in Deutschland zu decken.
Paradigmenwechsel
Im März tritt dazu das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. „Im Hinblick auf die Gewinnung von Fachkräften geht es zudem darum, Deutschland im weltweiten Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte als attraktives Einwanderungsland zu positionieren“, heißt es demnach weiter in der Erklärung.
„Um die stark gestiegene Zuwanderung der letzten fünf Jahre – insbesondere von Schutzsuchenden und EU-Bürgerinnen und Bürgern – angemessen zu berücksichtigen, hat die Bundesregierung eine Fort- und Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans Integration beschlossen“, so der Text. Mit diesem Konzept betrete „die Bundesregierung Neuland und leitet einen Paradigmenwechsel ein“. (afp)
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