Mindestens 33 Tote nach Ausbruch von Feuervulkan in Guatemala – Alarmstufe Rot ausgerufen

Mindestens 33 Tote und Tausende auf der Flucht - das ist die vorläufige Bilanz eines verheerenden Vulkanausbruchs in Guatemala. Guatemalas Staatschef rief eine dreitägige Staatstrauer und für die drei am stärksten betroffenen Regierungsbezirke Escuintla, Chimaltenango und Sacatepéquez Alarmstufe rot aus.
Titelbild
Auswirkungen des Fuego Volcano in San Miguel Los Lotes 35 km südwestlich von Guatemala City, 4. Juni 2018.Foto: JOHAN ORDONEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Juni 2018

Mindestens 33 Tote, 46 Verletzte und tausende Anwohner auf der Flucht – das ist die vorläufige Bilanz eines verheerenden Vulkanausbruchs in Guatemala. In den Trümmern der Dörfer an der südlichen Flanke des Feuervulkans (Volcán de Fuego) in der Nähe der Hauptstadt Guatemala-Stadt wurden am Montag acht weitere Tote gefunden.

Zuvor hatte die Katastrophenschutzbehörde die Zahl der Todesopfer mit 25 angegeben. Die Opferzahl könnte noch weiter steigen.

Die vom Vulkan ausgespuckten Gesteinsbrocken, Geröll, Schlamm und glühende Asche begruben zahlreiche Häuser unter sich. Mehrere Menschen galten als vermisst. Nach Angaben des Sprechers der Katastrophenschutzbehörde Conred, David de León, waren von der Naturkatastrophe am Sonntag 1,7 Millionen Menschen betroffen.

Live vom Fuego volcano

https://www.youtube.com/watch?v=QFC_ET_Yq84

Die Aschewolken stiegen bis zu 2200 Kilometer über dem 3763 Meter hohen Feuervulkan auf. Der internationale Flughafen von Guatemala-Stadt musste daher vorübergehend seinen Betrieb einstellen. In der Nacht wurden die Rettungseinsätze wegen der Dunkelheit und der allgemein gefährlichen Lage ausgesetzt. Am Montagmorgen (Ortszeit) wurden sie in dem am meisten betroffenen Gebiet wieder aufgenommen.

In dem zerstörten Weiler San Miguel Los Lotes sah ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP eine trostlose Landschaft mit zertrümmerten Häuschen, geschwärzten Leichen von Menschen und Haustieren inmitten von Schlamm und noch rauchender Asche.

Rettungskräfte im Einsatz. Foto: JOHAN ORDONEZ/AFP/Getty Images

Straßen zerstört, heftiger Regen, Schlamm

Die 48-jährige Eufemia García verdankt ihr Leben ihrem Mann, der sie aus dem Haus zog. Aber am Montag suchte sie drei ihrer Söhne, ihre Mutter, Bruder und Neffen. „Ich wollte nicht weg, ich wollte zurück, und ich konnte nichts machen, um meine Familie zu retten“, sagt sie schluchzend.

De León sagte im CNN-Fernsehen, eine Ortschaft nördlich des Feuervulkans sei von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Zufahrtsstraßen bei dem Ausbruch zerstört worden seien. Ein heftiger Regen während des Vulkanausbruchs mischte sich mit der Vulkanasche und sorgte für Atemwegsbeschwerden sowie für eine starke Verschmutzung von Wasserläufen und Anbauflächen.

Autos in Antigua Guatemala, Sacatepequez, 45 km südwestlich von Guatemala City. Foto: ORLANDO ESTRADA/AFP/Getty Images

Auf Fernsehbildern waren von brennendem Gestein bedeckte Leichen und von Kopf bis Fuß mit Asche überzogene Überlebende zu sehen. Viele Menschen mussten in Notunterkünfte flüchten. Auch der bei Touristen wegen seiner Architektur im Kolonialstil beliebte Ort Antigua Guatemala war von dem Vulkanausbruch betroffen.

Der 52-jährige Efraín González wurde mit seiner Frau und seiner einjährigen Tochter aus dem am stärksten betroffenen Dorf El Rodeo in eine Unterkunft in der Stadt Escuintla gebracht.

Seine zwei älteren Kinder, vier und zehn Jahre alt, wurden in ihrem von heißem Schlamm verschütteten Haus vermisst. „Dieses Mal wurden wir gerettet, das nächste Mal wird das nicht so sein“, sagte González.

In El Rodeo village, Escuintla, 35 km südlich von Guatemala City. Foto: NOE PEREZ/AFP/Getty Images

Dreitägige Staatstrauer und Alarmstufe Rot ausgerufen

Guatemalas Staatschef Jimmy Morales trat mit dem Conred-Sprecher vor die Presse. Er rief eine dreitägige Staatstrauer und für die drei am stärksten betroffenen Regierungsbezirke Escuintla, Chimaltenango und Sacatepéquez Alarmstufe rot aus.

Für den Rest des Landes galt Alarmstufe orange. Morales rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. „Hunderte Polizisten, Mitglieder des Roten Kreuzes und Soldaten sind im Einsatz“, sagte der Präsident.

Insgesamt dauerte der Vulkanausbruch mehr als 16 Stunden. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Vulkanologie ist ein erneuter Ausbruch möglich.

Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte am Montag in einer aktualisierten Fassung seiner Reise- und Sicherheitshinweise für Guatemala, Reisende müssten mit „weiteren lokalen Verkehrseinschränkungen und erhöhter Luftverschmutzung“ rechnen. Sie sollten sich daher vorab über die aktuelle Lage informieren.

(afp)



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