Iran setzt Tanker fest: Verwirrung um Herkunft des Schiffes – Irak streitet jegliche Verbindung ab

Mitten im Konflikt um die Blockade eines britischen Öltankers hat der Iran ein weiteres ausländisches Schiff im Persischen Golf beschlagnahmt. Vom Iran heißt es, der Tanker sei aus dem Irak. Doch das irakische Ölministerium widerspricht.
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Hohes Konfliktpotenzial auf der Straße von Hormus.Foto: ATTA KENARE/AFP/Getty Images
Epoch Times5. August 2019

Der Irak hat jegliche Verbindung zu dem jüngsten im Iran beschlagnahmten Öltanker abgestritten. Mit Schiffen dieser geringen Größe habe das Land nichts zu tun, teilte das irakische Ölministerium am Sonntagabend mit.

Zuvor hatte die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA gemeldet, dass es sich bei dem gestoppten Schiff um den irakischen Tanker „Hita“ handle, der demnach 700.000 Liter illegales Dieselöl an Bord gehabt haben soll.

Das Ölministerium beschränke seinen Handel auf den Export von Rohöl und anderen Erdölerzeugnissen, hieß es aus Bagdad. Dieser Handel laufe gemäß der international anerkannten Rahmenbedingungen und unterliege den üblichen Kontrollen, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit.

Vorfall heizt Debatte um Seeschutzmission im Persischen Golf an

Der Vorfall fällt in die Debatte über eine mögliche Seeschutzmission im Persischen Golf. Am 19. Juli hatten die Iranischen Revolutionsgarden in der Straße von Hormus den britischen Öltanker „Stena Impero“ aufgebracht, weil er angeblich gegen Regeln der Seefahrt verstoßen habe. Zuvor hatte Großbritannien am 4. Juli in Gibraltar den mit iranischem Öl beladenen Tanker „Grace1“ festgesetzt, weil er gegen EU-Sanktionen zum Syrien-Boykott verstoße.

Allerdings erinnert der jüngste Vorfall eher an die Affäre um den Tanker „Riah“, die in der Sicherheitsdebatte weitgehend ignoriert wird. Mitte Juli hatten die Revolutionsgarden den Tanker unter dem Vorwurf des Ölschmuggels festgesetzt und die sieben Mann Besatzung verhaftet. Doch bis heute ist unklar, wem der mit 68 Metern Länge relativ kleine Tanker gehört. Die „Riah“ fuhr unter der Flagge Panamas, der letzte registrierte Eigner aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erklärte, das Schiff gehöre ihm nicht mehr.

Deutschland lehnt Beteiligung an US-geführtem Militäreinsatz ab

Die Zwischenfälle befeuern die Debatte über den Schutz der Seewege. Deutschland lehnt eine Beteiligung an einem US-geführten Militäreinsatz im Persischen Golf ab, doch gehen die Meinungen über eine Beteiligung an einem europäischen Einsatz auseinander.

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran sind gestiegen. Seit Juni ist der Iran aus dem Atomdeal ausgestiegen. Die Weltöffentlichkeit ist  besorgt über das Vorgehen gegen britische Öltanker im Persischen Golf, das Teil der neuen Politik des Iran ist. (dpa)

 



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