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Iran besitzt mehr als 1500 Kilogramm angereichertes Uran – IAEA-Generalsekretär schlägt Alarm

Die internationale Atomenergiebehörde hat Uranpartikel in der Anlage in Teheran gefunden. Das löst bei IAEA-Generalsekretär Grossi große Besorgnis aus.

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Eine Atomanlage im Iran.

Foto: BEHROUZ MEHRI/AFP/Getty Images

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Der Iran hat seine Bestände an angereichertem Uran auf das Fünffache der laut dem Atomabkommen von 2015 zulässigen Menge erhöht. Dies geht aus einem am Dienstag von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) veröffentlichten Bericht hervor. Demnach verfügte der Iran am 19. Februar über insgesamt 1510 Kilogramm angereichertes Uran, das Atomabkommen lässt jedoch nur eine Höchstmenge von 300 Kilogramm zu.
Nach Auffassung einiger Experten reicht die Menge zur Herstellung einer Atomwaffe aus. Allerdings sind dafür noch eine Reihe weiterer Schritte notwendig, darunter eine deutlich höhere Anreicherung des Urans. Dem IAEA-Bericht zufolge hat der Iran die Uran-Anreicherung zwar auf über 4,5 Prozent gesteigert, doch für Atombombe müsste er es auf 90 Prozent anreichern. Nach dem Atomabkommen erlaubt sind 3,67 Prozent.
Die IAEA wirft Teheran außerdem vor, ihre Mitarbeiter im Januar an Kontrollbesuchen gehindert zu haben. Den Experten sei der Zugang zwei Anlagen verwehrt worden, erklärte die Atomenergiebehörde.

Grossi: „Ich schlage Alarm“

Die IAEA warnt den Iran vor weiteren Verstößen gegen das Atomabkommen. „Ich schlage Alarm“, sagte IAEA-Generalsekretär Rafael Mariano Grossi. Grossi forderte „Aufklärung“ über die nicht deklarierte Anlage in Teheran, wo zuletzt Uranpartikel gefunden worden waren.
„Der Iran muss klarer mit der Behörde zusammenarbeiten“, forderte Grossi vor einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Dies geht nach seinen Worten auch aus einem Bericht hervor, den die Behörde den Mitgliedstaaten anlässlich des Gouverneurstreffens kommende Woche vorlegen will.

Israel vermutet geheime atomare Aktivitäten

Grossi äußerte sich „besorgt“ über den Fund der Uranpartikel in der Anlage in Teheran. Israel vermutet an dem Standort geheime atomare Aktivitäten. Der Iran hat sich dazu trotz wiederholter Aufforderung nicht erklärt.
Das internationale Atomabkommen von 2015 sollte sicherstellen, dass der Iran keine Atomwaffen entwickeln kann. Die USA hatten den Vertrag im Mai 2018 wegen zahlreicher Mängel aufgekündigt und wieder Sanktionen gegen Teheran verhängt. Deutschland, Frankreich und Großbritannien versuchen, das Abkommen noch zu retten. Allerdings verstößt der Iran nun offen gegen das Abkommen. (afp/so)

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