Pekings Soldaten ziehen sich aus Grenzregion im Himalaya zurück
Nach tödlichen Zusammenstößen mit indischen Truppen zieht sich die chinesische Armee aus einem strategisch wichtigen Tal im Himalaya-Gebirge zurück. Soldaten der Volksbefreiungsarmee hätten damit begonnen, Zelte und weitere militärische Infrastruktur abzubauen, hieß es am Montag aus Kreisen der indischen Armee. Auch Militärfahrzeuge hätten das Galwan-Tal in der Grenzregion Ladakh verlassen. Ob auch Indien seine Truppen aus dem Gebiet zurückzieht, blieb unklar.
Am 15. Juni hatten sich Soldaten beider Länder im Galwan-Tal gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Zwanzig indische Soldaten wurden getötet. Auch auf chinesischer Seite gab es Tote, jedoch nannte Peking keine Opferzahlen. Die beiden Atommächten machten sich gegenseitig für die Zusammenstöße verantwortlich. Es handelte sich um den ersten Zwischenfall mit Todesopfern im Grenzkonflikt zwischen den beiden Ländern seit mehr als vier Jahrzehnten.
Peking und Neu-Delhi versicherten anschließend, dass sie den Konflikt auf diplomatischem Wege entschärfen wollen. Es folgten Treffen zwischen ranghohen Offizieren beider Seiten.
Chinas Außenamtssprecher Zhao Lijian sagte am Montag in Peking, es seien „Fortschritte“ erzielt worden im Bemühen um eine Entspannung der Lage in der Grenzregion.
Die Beziehungen zwischen Indien und China sind wegen der Territorialstreitigkeiten seit langem angespannt. Peking beansprucht etwa 90.000 Quadratkilometer eines Gebiets für sich, das sich unter der Kontrolle Neu-Delhis befindet. Im Jahr 1962 führten die beiden Atommächte einen kurzen Krieg um die Grenze im Himalaya. 1967 kam es erneut zu tödlichen Zusammenstößen. Die letzten Schüsse wurden 1975 abgefeuert. (afp/er)
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