„Ihr müsst für Eurer Land kämpfen“: Bolsonaro nimmt an Protest gegen Corona-Restriktionen teil
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat einer Demonstration gegen die in der Corona-Krise verhängten Ausgangsbeschränkungen teilgenommen. Er ist ein scharfer Kritiker der von Gouverneuren erlassenen Restriktionen.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro.
Foto: Andressa Anholete/Getty Images
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat an einer Demonstration gegen die in der Corona-Krise verhängten Ausgangsbeschränkungen teilgenommen. „Ihr müsst für Eurer Land kämpfen“, rief Bolsonaro am Sonntag den rund 600 Demonstranten zu, die sich vor dem Hauptquartier der Armee in der Hauptstadt Brasília versammelt hatten. Er kündigte an, dass er sich für die „Demokratie“ und „Freiheit“ in Brasilien einsetzen werde.
Die Demonstranten forderten auf Plakaten die Schließung des brasilianischen Parlaments sowie die Intervention der Armee an der Seite Bolsonaros in der Corona-Krise. Der Staatschef ging in seiner Rede, die er von der Ladefläche eines Kleinlasters aus hielt und die er wiederholt wegen Hustenanfällen unterbrechen musste, auf diese Forderungen nicht ein.
Bolsonaro hat die von Gouverneuren der brasilianischen Bundesstaaten verhängten und parlamentarischen Anführern unterstützten Ausgangsbeschränkungen wegen ihrer wirtschaftlichen Folgen wiederholt scharf kritisiert.
Auch hat er die von Corona ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als „kleine Grippe“ sowie den weltweiten Kampf gegen die Pandemie als „Hysterie“ bezeichnet.
Am Donnerstag entließ Bolsonaro den Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta, mit dem er seit Wochen über Kreuz gelegen hatte. Der Minister hatte sich mehrfach gegen Bolsonaros aufgelehnt und versucht, strikte Corona-Auflagen gegen den Willen des Staatschefs durchzusetzen.
Die Mehrheit der Brasilianer ist mit den von den Gouverneuren verhängten Restriktionen laut einer am Wochenende veröffentlichten Umfrage einverstanden. Gegen die Entlassung Mandettas hatten in vielen brasilianischen Städten Menschen protestiert, indem sie an die Fenster traten und laut auf Töpfe und Pfannen schlugen.
Brasilien ist das lateinamerikanische Land mit der höchsten Zahl von registrierten Corona-Infektionen. Bis Sonntag wurden dort mehr als 38.000 Infektionsfälle gezählt, mehr als 2400 Menschen starben in Brasilien an der Ansteckung mit dem neuartigen Erreger. (afp)
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