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Bolivien verweist mexikanische und spanische Diplomaten des Landes

Boliviens Interimspräsidentin Jeanine Áñez erklärte am Montag, ihre Regierung habe beschlossen, die mexikanische Botschafterin in Bolivien, María Teresa Mercado, zu einer sogenannten "Persona non grata" - einer unerwünschten Person - zu erklären.

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Nach dem Rücktritt von Boliviens Staatschef Evo Morales hat sich die Senatorin Jeanine Añez zur Interimspräsidentin erklärt.

Foto: Juan Karita/AP/dpa/dpa

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Inmitten der diplomatischen Krise mit Mexiko und Spanien hat die bolivianische Interimspräsidentin Jeanine Áñez die Ausweisung von Diplomaten beider Länder angekündigt. Áñez erklärte am Montag, ihre Regierung habe beschlossen, die mexikanische Botschafterin in Bolivien, María Teresa Mercado, zu einer sogenannten „Persona non grata“ – einer unerwünschten Person – zu erklären. Für zwei spanische Diplomaten, Geschäftsträgerin Cristina Borreguero und Konsul Álvaro Fernández, gelte dies ebenfalls.
Madrid kündigte im Gegenzug an, drei bolivianische Diplomaten auszuweisen. Sie hätten 72 Stunden Zeit, um Spanien zu verlassen, erklärte die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez. Madrid wies den Vorwurf der Einmischung in innere Angelegenheiten Boliviens zurück und sprach von „Verleumdung“, um die bilateralen Beziehungen durch „falsche Verschwörungstheorien“ zu beschädigen. Auch Mexiko verteidigte seine Botschafterin und prangerte eine „politische“ Entscheidung Boliviens an.
Ein Besuch der spanischen Diplomatin Borreguero am Freitag in der mexikanischen Botschaft in La Paz hatte die diplomatische Krise ausgelöst. Boliviens Innenminister Arturo Murillo warf der spanischen Diplomatin vor, sie habe einen früheren engen Mitarbeiter des gestürzten bolivianischen Präsidenten Evo Morales aus der mexikanischen Botschaft schleusen wollen.
Das Außenministerium in Madrid wies die Vorwürfe entschieden zurück und beteuerte, es habe sich um „einen reinen Höflichkeitsbesuch“ gehandelt. Das Ministerium kündigte eigene Ermittlungen zu dem Vorfall an.
In der mexikanischen Botschaft in La Paz halten sich rund ein Dutzend frühere Regierungsmitarbeiter des geflüchteten bolivianischen Ex-Staatschefs Morales auf.
Die Beziehungen zwischen Bolivien und Mexiko sind angespannt, seit Morales nach seinem Rücktritt am 10. November zwischenzeitlich Exil in Mexiko gefunden hatte. Er reiste dann über Kuba nach Argentinien weiter, wo er sich seitdem aufhält. In der vergangenen Woche erließ die bolivianische Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen den Ex-Präsidenten.(afp)

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