Spannungen im Schwarzen Meer: Ukraine setzt russischen Tanker „Nejma“ fest
Neuer Konfliktstoff im Spannungsverhältnis zwischen Moskau und Kiew: Die ukrainischen Behörden haben nach Angaben aus Kiew einen russischen Tanker gestoppt und halten diesen in einem Hafen am Schwarzen Meer fest. Moskau drohte mit Konsequenzen.

Ukrainer schauen aufs Schwarze Meer.
Foto: Spencer Platt/Getty Images
Neuer Konfliktstoff zwischen Moskau und Kiew: Die ukrainischen Behörden haben nach Angaben aus Kiew einen russischen Tanker gestoppt und halten diesen in einem Hafen am Schwarzen Meer fest. Das Schiff habe im vergangenen November im Verband mit anderen russischen Schiffen vor der von Russland annektierten Halbinsel Krim an der Beschlagnahme ukrainischer Marineschiffe teilgenommen, teilte der ukrainische Geheimdienst SBU am Donnerstag mit. Moskau drohte umgehend mit Konsequenzen.
Der Tanker „Nejma“ liegt dem SBU zufolge nun im ukrainischen Hafen von Ismail in der Region Odessa.
„Wir prüfen, was passiert ist, um angemessene Maßnahmen zu ergreifen“, sagte ein Sprecher des russischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. „Sollten Russen als Geiseln gehalten werden, würde dies als schwerste Verletzung internationalen Rechts erachtet, und mit zügigen Konsequenzen würde zu rechnen sein“, sagte der Sprecher weiter.
Die ukrainische Krim-Halbinsel war im März 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland ins eigene Staatsgebiet eingegliedert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sehen dies als völkerrechtswidrige Annexion an und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine. Die EU und die USA verhängten wegen der Annexion Sanktionen gegen Moskau.
Vor zwei Wochen hatte sich eine leichte Annäherung der seit der Krim-Annexion und dem Krieg in der Ost-Ukraine verfeindeten Regierungen in Kiew und Moskau angedeutet. Erstmals telefonierten der neue ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Russlands Präsident Wladimir Putin miteinander.
Eine Woche später schlug Selenskyj Russland einen Gefangenenaustausch vor. Die russische Menschenrechtskommissarin Tatjana Moskalkowa wies das Angebot jedoch mit der Begründung zurück, dass der betroffene russische Gefangene, der Journalist Kirilo Wyschinski, einen Austausch ablehne. (afp)
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