Logo Epoch Times

UPDATE: EU-Mission „Sophia“ im Mittelmeer wird bis Ende August fortgeführt – Krisentreffen

Alle beteiligten Schiffe wurden zeitweise in die Häfen beordert, nun wird bis Ende August weitergearbeitet: Der EU-Einsatz gegen Schlepper und zur Rettung von Migranten aus dem Mittelmeer steht in Frage.

top-article-image

Möven im Hafen von San Nicolo (Italien).

Foto: MICHELE CROSERA/AFP/Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Update: „Sophia“ wird bis Ende August fortgeführt

Die EU-Marine-Mission „Sophia“ kann vorerst bis Ende August fortgeführt werden. Nach der Drohung Italiens, seine Häfen für Schiffe des EU-Einsatzes mit im Mittelmeer geretteten Flüchtlingen zu schließen, werde der Einsatz beibehalten, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag nach einem Krisentreffen aus EU-Kreisen.
Binnen fünf Wochen soll nun eine Lösung mit Rom für die Mission gefunden werden, an dem auch die Bundeswehr beteiligt ist.
Mehrere Diplomaten wiesen Medienberichte zurück, dass die Mission vorerst gestoppt worden sei. Richtig sei aber, dass der Kommandant des Einsatzes die Schiffe nach der ersten EU-Sitzung am Mittwoch zunächst in die Häfen zurückbeordert habe, sagte ein Ländervertreter.

Rettungsmission wurde gestoppt

Nach der Ankündigung der italienischen Regierung, keine durch den EU-Einsatz „Sophia“ im Mittelmeer geretteten Migranten mehr aufzunehmen, ist die Mission einem Medienbericht zufolge vorerst eingestellt worden.
Der zuständige Kommandeur Enrico Credendino habe alle beteiligten Kriegsschiffe zurück in die Häfen beordert, berichtete der „Spiegel“ am Freitag. Darunter ist demnach auch das Versorgungsschiff „Mosel“ der Deutschen Marine.
Italiens Außenminister Enzo Moavero Milanesi hatte den Aufnahmestopp am Freitag angekündigt. In Brüssel tagten danach Vertreter der EU-Mitgliedstaaten, um eine Lösung zu finden.
Die EU-Kommission kündigte zudem an, die planmäßige Überprüfung des Einsatzplans von „Sophia“ zu beschleunigen. Das aktuelle Mandat der EU-Mission läuft noch bis Ende Dezember.
Mit der Order des italienischen Admirals Credendino sei die Mission faktisch gestoppt, zitierte der „Spiegel“ Militärkreise. „Sophia“ war im Juni 2015 geschaffen worden und ist in internationalen Gewässern vor Libyen im Einsatz.
Sie geht dort gegen Schleuser vor, bildet Rekruten der libyschen Küstenwache aus und rettet Menschen aus Seenot. Gerettete Migranten wurden bisher in Italien an Land gebracht.
Die neue italienische Regierung wehrt sich seit Wochen gegen die Aufnahme weiterer auf See geretteter Migranten. So verweigerte Innenminister Matteo Salvini von der Lega-Partei zunächst Schiffen von Nichtregierungsorganisation das Einlaufen in italienische Häfen. Vor zwei Wochen hatte er dann angekündigt, dass er auch Schiffen internationaler Missionen im Mittelmeer das Einlaufen in Italiens Häfen verwehren werde. (afp)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.