Revolten in italienischen Gefängnissen wegen Besuchsverbot – ein Gefangener tot

Gefängnis.
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Wegen Restriktionen aufgrund des Coronavirus sind in mehreren italienischen Haftanstalten Revolten von Insassen ausgebrochen. Zu den Aufständen am Sonntag kam es, nachdem Einschränkungen für den Besuch von Angehörigen verhängt worden waren, wie die Gewerkschaft für Gefängnispersonal (Osapp) mitteilte.
In einem Gefängnis in Modena sei während der Revolte ein Insasse zu Tode gekommen, erklärte die Nichregierungsorganisation Antigone, die sich für die Rechte von Häftlingen einsetzt. Die Umstände dieses Todesfalls blieben zunächst aber unklar.
Im selben Gefängnis wurden bei den Konfrontationen zwei Wärter verletzt, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete. Die Polizei wurde gerufen, um die Ruhe in der Haftanstalt wiederherzustellen.
Gefangene nehmen Wärter als Geiseln
Zu Revolten kam es auch in Haftanstalten in Alessandria, Pavia, Frosinone und Neapel. In dem Gefängnis in Pavia südlich von Mailand nahmen Häftlinge laut italienischen Medien zeitweise zwei Wärter als Geiseln.
In Frosinone südlich von Rom verbarrikadierten sich rund hundert Häftlinge in einem Teil der Anstalt, wie die Nachrichtenagentur Agi berichtete. Nahe dem Gefängnis von Poggioreale, einem Vorort von Neapel, demonstrierten Angehörige von Häftlingen gegen die Restriktionen bei Besuchen.
Die Zahl der Todesopfer in Italien stieg dort auf mindestens 366, die Zahl der bestätigten Infektionen auf 7375.
Die Regierung erließ am Sonntag ein Ein- und Ausreiseverbot für mehr als 15 Millionen Einwohner norditalienischer Regionen, zu denen die Wirtschaftsmetropole Mailand und der Touristenmagnet Venedig gehören. (afp)
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