Jetzt kommen die Steuern: Dänemark und Norwegen ersetzen Rundfunkgebühren
Von der Abschaffung der Rundfunkgebühren profitieren in Norwegen nur Alleinstehende. Bei Haushalten mit zwei Erwachsenen ist die monatliche Belastung zwar einkommensabhängig, im Endeffekt aber wohl kaum günstiger.

Die öffentlich-rechtlichen Sender in Dänemark und Norwegen erhalten statt Rundfunkbeiträgen bald direkt Steuergelder .
Foto: Caroline Seidel/Illustration/dpa
Während andere noch darüber diskutieren, haben Dänemark und Norwegen bereits beschlossen, dass die Rundfunkbeiträge abgeschafft und durch Steuergelder finanziert werden. Damit wird deutlich, wie abhängig diese Medien von der Regierung sind.
In Dänemark verliert der öffentlich-rechtliche Rundfunk durch die Abschaffung der Gebühren damit ein Fünftel seiner Einnahmen. Pro Haushalt wurden dort laut „Heise“ bislang 27 Euro im Monat verlangt. Statt Rundfunkgebühren wird dort zukünftig eine Steuer den Betrag ersetzen. Sie ist einkommensabhängig.
Auch Norwegen hat sich dafür entschieden, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit Steuergeldern zu finanzieren. Dort bezahlten die Bürger jährlich pro Haushalt 300 Euro an Rundfunk- und Fernsehgebühren. Die künftige Steuer ist ebenfalls einkommensabhängig und muss ab dem 18. Lebensjahr bezahlt werden. In etwa werden pro Person rund 1700 norwegische Kronen – umgerechnet etwa 170 Euro – fällig. Damit ist eine Familie mit zwei Erwachsenen ähnlich belastet wie bisher.
„Nachrichtenmedien haben einen Wert als demokratische Meinungsmacher, als Kontrollorgan für die Mächtigen und als Verwalter von Sprache, Kultur und gemeinsamer Identität“, sagte Kulturministerin Trine Skei Grande laut „Welt“.
Wichtig sei nach ihrer Auffassung, dass der NRK (öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Norwegen) ein starker öffentlich-rechtlicher Sender ohne Werbung bleibe. (sua)
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