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„Flüchtlingszahlen“ auf Balkanroute wieder am Steigen – Situation in bosnischen Lagern angespannt

„Wir haben in diesem Jahr 7.200 Migranten an der Grenze aufgegriffen“, sagte der Grenzpolizist Gilio Toic-Sintic am Wochenende einer Nachrichtensendung des österreichischen Fernsehfunks. 90 Prozent von ihnen seien Männer von 20 bis 25 Jahren, hieß es dort.

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Der Zustrom von Neuankömmlingen nach Bosnien hat sich im Laufe des Winters verlangsamt, ist aber inzwischen wieder gestiegen.

Foto: ELVIS BARUKCIC/AFP/Getty Images

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Der „Flüchtlingsstrom“ nach Europa reißt nicht ab. Erst am Freitag wurden 11 Migranten (einschließlich drei Frauen und fünf Kinder), in Kärnten (Österreich) in einem Güterwaggon entdeckt. Über die sogenannte Balkanroute gelangten sie nach Österreich. Zudem belegen die Zahlen, dass der „Flüchtlingsstrom“ wieder zugenommen hat.
So berichtet „ö24“, dass in den ersten fünf Monaten diesen Jahres mehr als 8.800 Flüchtlinge nach Bosnien gelangten. Das wären 50 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2018. Laut UNHCR wären es in den letzten 12 Monaten insgesamt fast 33.000 Menschen gewesen, die nach Bosnien illegal einwanderten.

Migranten wollen weiter nach Westeuropa

Dabei wird abermals deutlich, dass die Balkanländer nur Durchgangsländer für die Migranten sind. Denn gerade einmal 1.764 von ihnen stellten in Bosnien-Herzegowina einen Asylantrag, berichtet „ö24“. Ziel sind für die Migranten die westeuropäischen Länder, die sie durch einen Grenzübertritt in die EU – an der bosnisch-kroatischen Grenze – erreichen wollen.

Migranten im Auffanglager „Vucjak“ nahe Bihac im Norden von Bosnien während der Essenverteilung.

Foto: ELVIS BARUKCIC/AFP/Getty Images

„Wir haben in diesem Jahr 7.200 Migranten an der Grenze aufgegriffen“, sagte der Grenzpolizist Gilio Toic-Sintic am Wochenende in der Nachrichtensendung des österreichischen Fernsehfunks. 90 Prozent von ihnen seien Männer von 20 bis 25 Jahren, hieß es dort.
Durch den nicht abreißenden „Flüchtlingsstrom“ und eine restriktivere Haltung einiger EU-Staaten sammeln sich die Migranten in bosnischen Lagern. Für sie verschlechtern sich die Zustände in den Lagern. Besonders betrifft es die Auffanglager nahe der bosnischen Stadt Bihac. Es „kommen täglich hundert Migranten in dem Gebiet“ von Bihac an, sagt der regionale Polizeisprecher Ale Siljdedic. Nach Angaben des bosnischen Sicherheitsministers sind seit Anfang 2018 mehr als 34.000 Migranten aus Asien und Afrika illegal in das Land eingereist, davon allein in diesem Jahr 11.000. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission befinden sich derzeit rund 8.000 illegale Migranten in Bosnien.

Die Migranten im Auffanglager „Vucjak“ nahe Bihac im Norden von Bosnien wohnen in Zelten.

Foto: ELVIS BARUKCIC/AFP/Getty Images

Nach Medienberichten herrschen in den Auffanglagern dort „unhaltbare ­hygienische Zustände“. Die UNHCR appelliert daher dringend, weitere Lager einzurichten. (er)

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