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EU-Geberkonferenz: Mit Bill Gates und Co. gegen die Corona-Pandemie

Bei einer Online-Geberkonferenz am Montag will die EU-Kommission Milliardenmittel für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 einwerben.

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Das Berlaymont Building ist das Hauptquartier der EU-Kommission in Brüssel.

Foto: Emeryk Drozdowski/iStock

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Lesedauer: 5 Min.

Die EU-Kommission hat für Montag eine internationale Online-Geberkonferenz einberufen, bei der ein finanzieller Grundstock von 7,5 Milliarden Euro zusammenkommen soll, um Diagnostik, Prävention und Behandlungsmethoden der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 zu erforschen. Im Zentrum steht die Entwicklung eines Impfstoffs, der für alle Menschen zugänglich sein soll.
Das Geld soll in erster Linie an anerkannte globale Gesundheitsorganisationen fließen, darunter die internationalen Impfstoffallianzen Cepi und Gavi sowie der Globale Fonds und die Initiative Unitaid, die auf die Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Aids und Tuberkulose spezialisiert sind.
Die EU wird bei ihrer Online-Geberkonferenz durch verschiedene Akteure der gesundheitlichen Versorgung unterstützt. Hier ein erster Überblick.

CEPI

Die Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung (Coalition for Emergency Preparedness Innovations) wurde 2017 in Davos gegründet, um die Entwicklung von Impfstoffen zur Abwendung von Epidemien zu beschleunigen und die gerechte Verteilung der Impfstoffe sicherzustellen. Staatliche Akteure und andere Institutionen arbeiten mit der Privatwirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, um die Impfstoffsuche zu fördern und ihre internationale Koordinierung zu verbessern.
Die Unterstützung von Cepi soll dazu beitragen, dass Pharma- und Biotechnologie-Firmen auch an Impfstoffen gegen neue Erreger arbeiten, deren Marktpotenzial noch nicht abschätzbar ist. Cepi argumentiert, dass Pandemien neben großem menschlichen Leid auch enorme wirtschaftlich Schäden verursachen und sich Investitionen in Impfstoffe daher rentieren.
Cepi fördert überdies die Entwicklung grundlegender Technologien, die eine schnellere Entwicklung von Impfstoffen ermöglichen könnten. Schon vor dem Ausbruch von Epidemien legt das Bündnis Vorräte bereits vorhandener Impfstoffe an.

GAVI

Die Global Alliance for Vaccines and Immunisation (Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung) ist praktischer ausgerichtet als Cepi. Zur Erreichung ihres langfristigen Ziels, allen  Kindern weltweit Zugang zu Impfungen zu verschaffen, finanziert sie Impfprogramme in Entwicklungsländern und stärkt die dortigen Gesundheitssysteme. Etwa ein Dutzend Impfungen gegen vermeidbare lebensgefährliche Krankheiten werden derzeit von Gavi gefördert, darunter die gegen Tetanus, Keuchhusten, Masern, Rotaviren, Pneumokokken und Polio.
Alle von Gavi geförderten Länder müssen sich an den Impfkosten beteiligen und ihre finanzielle Beteiligung mit wachsender Wirtschaftsleistung erhöhen. Um Gavi Planungssicherheit und damit die Möglichkeit zum Erwerb von Impfstoffen zu kostengünstigen niedrigen Preisen zu geben, machen die Geberländer langfristige Finanzzusagen. Die Allianz arbeitet auch mit Institutionen wie WHO, Weltbank und Unicef sowie mit Nichtregierungsorganisationen und der Privatwirtschaft zusammen. Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt die Arbeit von Gavi seit 2006.

UNITAID

Die Internationale Fazilität zum Kauf von Medikamenten handelt dank ihrer umfangreichen Mittel und der dadurch möglichen hohen Abnahmemengen niedrige Preise für Medikamente aus. Bislang beschränkt sich Unitaid auf den Kampf gegen HIV und Aids, Malaria, Tuberkulose und Hepatitis C. Bei der Verteilung der Medikamente stützt sich Unitaid auf mehr als 40 Partnerorganisationen, darunter der Global Fund und die Gates-Stiftung.

GLOBAL FUND

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese drei Epidemien zu beenden. Dafür investiert die internationale Organisation jährlich vier Milliarden Dollar (3,64 Milliarden Euro) in mehr als hundert Ländern.
Zu 93 Prozent kommt das Geld von Regierungen, den Rest stellen Privatwirtschaft und Stiftungen bereit. Von den Gesundheitsprogrammen des Global Fund profitierten nach dessen Angaben schon hunderte Millionen Menschen, 32 Millionen Menschenleben seien so gerettet worden.

GATES-STIFTUNG

Die 1999 von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda gegründete Stiftung hat sich der globalen Gesundheit verschrieben und investiert massiv in Impfprogramme für Kinder in Indien und Afrika. Die Stiftung mit einem Vermögen von 43 Milliarden Dollar war zudem im vergangenen Jahr der größte private Unterstützer der WHO.
Seit Januar hat die Stiftung insgesamt 250 Millionen Dollar gespendet. Ein Großteil des Geldes soll in die Entwicklung von Medikamenten gegen die Lungenkrankheit Covid-19 und Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 fließen, ein weiterer Teil in die Unterstützung armer Staaten im Kampf gegen die Pandemie.

WELLCOME TRUST

Die 1936 gegründete Stiftung des Unternehmers Henry Wellcome fördert innovative Ideen in der Medizin und verfügt dafür über ein Vermögen von 26,8 Milliarden Pfund (30,5 Milliarden Euro). Allein in den kommenden fünf Jahren will der Wellcome Trust davon fünf Milliarden Pfund ausgeben.
Die Stiftung erarbeitet Studien zu Wissenschaft- und Medizinthemen, bildet Mitarbeiter des Gesundheitsbereichs aus und fördert die Entwicklung von Impfstoffen, wie unlängst gegen Ebola. Derzeit sieht sie ihre Aufgabe zudem darin, aktiv für Investitionen in den Kampf gegen das neuartige Coronavirus zu werben. (afp)
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