NGO fordert von Malta Migranten von Kreuzfahrtschiffen aufzunehmen
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft Malta einen „schändlichen“ Umgang mit Flüchtlingen und illegalen Migranten vor, die seit Wochen auf Schiffen vor der Küste des Landes ausharren müssen. „Es ist unglaublich, dass die maltesische Regierung diese Menschen wochenlang unter erbärmlichen Umständen auf Touristenschiffen gefangenen hält, um andere EU-Staaten unter Druck zu setzen, sie aufzunehmen“, erklärte HRW am Freitag.
Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten Malta und Italien ihre Häfen für NGO-Schiffe mit Flüchtlingen und illegalen Migranten geschlossen. Mehr als 160 Migranten, die zwischen Ende April und Anfang Mai im Mittelmeer aufgenommen worden waren, sind derzeit auf zwei Kreuzfahrtschiffen außerhalb der maltesischen Hoheitsgewässer untergebracht. Malta versucht andere EU-Länder zur Aufnahme der Flüchtlinge und illegalen Migranten zu bewegen.
NGO: „Malta muss die Migranten umgehend an Land lassen“
Die Bedenken im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und die Kritik an einer ungerechten Lastenteilung bei der Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten innerhalb der EU seien keine Entschuldigung für „dieses schändliche Verhalten“, erklärte HRW. Malta müsse die Migranten umgehend an Land lassen, fordert die NGO.
Die Touristenschiffe „Europa II“ und „Atlantis“ werden eigentlich für kürzere Ausflüge eingesetzt, sie sind für lange Aufenthalte von Passagieren an Bord nicht geeignet. Die Zustände auf den Schiffen „scheinen sich deutlich zu verschlechtern“, beklagte Human Rights Watch.
Malta hat seit Januar 1.400 Flüchtlinge und illegale Migranten aufgenommen
Seit Jahresbeginn erreichten nach Angaben der Regierung in Valletta rund 1.400 Flüchtlinge und illegale Migranten die Küsten des EU-Landes, 438 mehr als im Vorjahreszeitraum. Bislang haben nur Frankreich und Portugal auf Maltas Bitte reagiert, einen Teil der Flüchtlinge und illegaler Migranten von den Schiffen aufzunehmen.
(afp/er)
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