Afrikaner „fassungslos“ über Salvinis Aussage zu „neuen Sklaven“
Die Afrikanische Union hat "fassungslos" auf die "Sklaven"-Aussage von Italiens Innenminister Salvini reagiert.

Matteo Salvini.
Foto: ANDREAS SOLARO/AFP/Getty Images
Die Afrikanische Union (AU) hat Italiens Innenminister Matteo Salvini wegen seines „Sklaven“-Kommentars scharf kritisiert. Die AU sei „fassungslos“, heißt es.
„Es ist die Sicht der Afrikanischen Union, dass Beschimpfungen nicht die Herausforderungen lösen werden, mit denen Afrika und Europa konfrontiert sind“, teilte das Bündnis afrikanischer Staaten mit. Die AU rief den Politiker am Dienstagabend auf, seine „abfällige Bemerkung“ zurückzuziehen.
Während einer EU-Konferenz zur Migration in Wien hatte Salvini am Freitag den luxemburgischen Innenminister Jean Asselborn für den Vorschlag kritisiert, wegen der alternden Bevölkerung brauche Europa Migranten.
Darauf sagte Salvini: „Vielleicht ist dies in Luxemburg nötig; in Italien haben wir das Bedürfnis, unseren Kindern zu helfen, weitere Kinder zu haben, nicht neue Sklaven zu haben, um die Kinder zu ersetzen, die nicht mehr geboren werden.“
Asselborn unterbrach den für seine scharfe Rhetorik gegen Migranten bekannten Salvini wütend und sagte am Ende: „So ein Scheiß!“
Die AU deutete an, dass Italien einen derartigen Standpunkt nicht vertreten könne, und verwies dabei auf die Auswanderung etlicher Italiener im späten 19. und im 20. Jahrhundert. Es sei bewiesen, „dass Italien sehr von seiner Diaspora profitiert hat“.
Die AU rief Europa auf, sich nicht nur auf die Migrationskrise zu fokussieren, sondern diese als Chance zu sehen, mit Afrika über eine breite Entwicklungskooperation zu sprechen. „Die Geschichte, Geopolitik und Zukunft Afrikas und Europas sind so verflochten, dass die zwei Kontinente sich nicht gegenseitig wegwünschen können“, hieß es. (dpa/afp)
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