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Doktorarbeit gibt Rätsel auf

Nr. 13 – Nächste Ungereimtheit im Lebenslauf von Annalena Baerbock?

Mindestens zwölf Ungereimtheiten gibt es bisher nachweislich im Lebenslauf von Annalena Baerbock, der Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen. Sie wurden alle begradigt. Nun könnte eine dreizehnte mysteriöse Ungereimtheit hinzukommen.

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Die Grünen-Chefs von Deutschland, Robert Habeck und Annalena Baerbock, sprechen auf dem virtuellen Bundesparteitag der Partei am 13. Juni 2021 in Berlin.

Foto: Steffi Loos/Getty Images

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Lesedauer: 5 Min.

Neben den bisher bekannten Fehlern und widersprüchlichen Angaben in Annalena Baerbocks Lebenslauf gibt die nicht beendete Doktorarbeit in Berlin Rätsel auf. Neue Erkenntnissen aus Netzfunden werfen weitere Fragen auf.
Aktuell steht im Baerbock-Lebenlauf dazu: „Doktorandin des Völkerrechts, Freie Universität Berlin, Promotion nicht abgeschlossen“ – ohne Zeitangaben. Dieses Detail findet man auf der Website des Bundestags: „2009 bis 2013 Doktorandin im Völkerrecht, Freie Universität Berlin (nicht beendet)“ und auch ihren Antritt beim Bundestag: Oktober 2013.
In einem anderen Bericht auf der Website des Bundestags vom 01. Dezember 2014 steht, Baerbock „begann eine Promotion über Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe an der Freien Universität in Berlin“. Zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2013 hatte sie das Studium aber offenbar schon abgebrochen.
Annalena Baerbock muss damals mit der Promotionsarbeit auch schon fast fertig gewesen sein, wie ein Artikel des „Tagesspiegel“ vom Oktober 2013 andeutet. Das Thema der Promotion sei für eine Grüne perfekt: „Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe“.
Das aber eigentlich Mysteriöse in diesem Zusammenhang berichtet das österreichische Online-Boulevard-Magazin „eXXpress“:
„Nun kommt das wirklich Kuriose: ‚Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe‘ – eine Dissertation zu eben diesem Thema wurde an der Freien Universität in Berlin damals tatsächlich abgeschlossen, allerdings nicht von Baerbock selbst.“
Online -Recherchen hätten ergeben, dass zum Zeitpunkt als Annalena Baerbock an der FU Berlin immatrikuliert war, eine Dissertation „mit genau diesem Titel“ im Jahr 2012 erschienen ist – und zwar auf Englisch: „Humanitarian Aid and Natural Disasters: A Study of Selected European Countries“ (Deutsch: Humanitäre Hilfe und Naturkatastrophen: Eine Studie über ausgewählte europäische Länder).
Der Autor, ein gewisser Matteo Garavoglia, Experte für Rhetorik und Interkulturelle Kompetenz, hatte jedoch nicht in Völkerrecht, sondern Politikwissenschaften promoviert. Die beiden Titel zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit. Wollte man durch Begriffsverdrehung und mit einem Untertitel eine mögliche Verbindung unkenntlich machen?
Der „eXXpress“ wunderte sich und hakte bisher vergeblich nach: „Dass man an ein und derselben Uni eine Arbeit mit exakt demselben Titel verfasst – das ist alles andere als üblich. Anfragen an Baerbock und an Garavoglia wurden bis jetzt noch nicht beantwortet.“
Wie die „Freie Welt“ herausfand, bietet Dr. Matteo Garavoglia laut seiner Website „ausschließlich in Berlin und Umgebung“ Seminare in „Viva Defense (Disputation)“ und „Academic writing“ an. Das seien typische Chiffren für das Angebot Doktorarbeiten zu schreiben.

Kleine Fehler und große andere Fragen?

Vergangenen Donnerstag noch bestätigte Annalena Baerbock im „ARD“-Format „Farbe bekennen“, dass nun keine weiteren Korrekturen in ihrem Lebenslauf zu erwarten sind. Gleich zu Beginn der Sendung wurde sie zu ihrem „kreativen Umgang mit ihrem Lebenslauf“ gefragt und warum sie sich toller mache, als sie eigentlich ist.
In ihrer Antwort sprach sie von komprimierter Darstellung der Stationen im Lebenslauf und dass dies wohl missverständlich aufgenommen worden war. Zugleich gab sie zu: „Das war offensichtlich sehr schlampig“. Baerbock merkte noch an, dass sie einen Fehler gemacht habe und es ihr sehr leidtue, „weil es ja eigentlich in diesen Momenten gerade um große andere Fragen in unserem Land geht“.
Die Nachfrage der beiden Moderatoren kam sofort. Baerbock gelte als Perfektionistin, wie könne so etwas passieren? Der Druck, der Wahlkampf… „Ist das der Kanzlerkandidatin vielleicht eine Nummer zu groß?“ Keine Antwort auf diese Frage, dafür legt sie das Ganze nochmal als Folge eigener kleiner Unzulänglichkeiten dar: nicht richtig hingeschaut, nicht korrekt genug gemacht.

Randnotiz

Zum Thema Annalena Baerbocks Lebenslauf sucht inzwischen auch die Schwarmintelligenz. Ein Leser von „Danish“ fand heraus, dass Matteo Garavoglia laut der Seite der University of Oxford im Departement of Politics & International Relations als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der London School of Economics and Political Science (LSE) tätig war.
Laut „LinkedIn“ handelte es sich dabei aber um einen zweimonatigen Sommerjob in 2009. Wohl aber waren Baerbock und Garavoglia zur gleichen Zeit in London, Baerbock 2004/2005 zum Masterstudium an der London School of Economics and Political Science (LSE) und Garavoglia 2002 bis 2005 zum Bachelor-Studium an der SOAS University of London. Dies nur der Vollständigkeit halber.

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