Zahl der Asylanträge 2024 deutlich gesunken – fast ein Drittel kommt aus Syrien

Laut einer Statistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ist die Zahl der Erstantragsteller für Asyl im vergangenen Jahr um 30,2 Prozent zurückgegangen. Im EU-Vergleich steht Deutschland aber weiter an der Spitze.
Im Jahr 2024 ist die Zahl der Asylanträge in Deutschland deutlich zurückgegangen. (Archivbild).
Im Jahr 2024 ist die Zahl der Asylanträge in Deutschland deutlich zurückgegangen. (Archivbild).Foto: Jens Büttner/dpa
Von 11. Januar 2025

Die Zahl der Asylanträge ist im vergangenen Jahr um 30,2 Prozent zurückgegangen. Das teilt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit. Laut einer aktuellen Erhebung wurden im vergangenen Jahr 229.751 Erstanträge auf Asyl gestellt, 2023 waren es noch 301.350.

Afghanistan und die Türkei folgen auf Syrien

Hinzu kamen 2024 noch 21.194 Folgeanträge, sodass sich die Zahl aller Antragsteller auf Asyl auf 250.945 summiert. 21.270 Erstanträge betrafen in Deutschland geborene Kinder unter einem Jahr, teilt die Behörde weiter mit.

Die meisten Asylsuchenden kommen aus Syrien (79.433), auf den Plätzen zwei und drei folgen Afghanistan (36.156) und die Türkei (31.056). Auf den weiteren Rängen folgen Irak (9.046), Somalia (7.354), Iran (5.817), Herkunft ungeklärt (4.998), Russland (5.625), Kolumbien (3.909) und Eritrea (3.235).

In dem BAMF-Bericht sind lediglich die zehn Länder mit den meisten Asylbewerbern vermerkt. Es geht nicht hervor, aus welchen weiteren Ländern die Anträge kommen. Eine Anfrage mit Bitte um eine vollständige Übersicht hat Epoch Times beim Bundesamt gestellt. Die Antwort wird ergänzt, sobald sie vorliegt.

In Europa steht Deutschland trotz der deutlich gesunkenen Zahlen weiterhin mit großem Vorsprung an der Spitze. In einer Statistik für die Monate Januar bis Oktober 2024 entfielen auf Deutschland rund 200.700 Anträge. Auf den Rängen zwei bis fünf rangieren Spanien (137.900), Italien (129.800), Frankreich (110.400) und Griechenland (54.300). Europaweit ging die Zahl der Erstanträge in dem genannten Zeitraum um zehn Prozent zurück.

Der Rekord an Asylsuchenden wurde 2016 erreicht. Das BAMF zählte damals 745.545 Erst- und Folgeanträge. Hauptgrund war der Krieg in Syrien, der Millionen Menschen in die Flucht trieb. In den Folgejahren sanken die Zahlen dann wieder rapide.

So waren es im Jahr darauf lediglich 222.683 Anträge. Dann fielen die Zahlen unter 200.000. 2020, im ersten Jahr der Coronapandemie war mit 122.170 der tiefste Stand seit 2012 erreicht. Danach ging es wieder aufwärts. 2021 zählten die Statistiker 190.816 Anträge, ein Jahr später 244.132.

Verfahren dauern länger als 2023

Zurück zur aktuellen Statistik: Das Bundesamt entschied im vergangenen Jahr über 301.350 Erst- und Folgeanträge. Das waren fast 40.000 mehr als 2023 (261.601). Dadurch ging auch die Zahl der anhängigen Verfahren von 239.614 (2023) auf 212.656 zurück.

Die Gesamtschutzquote ging von 51,7 auf 44,4 Prozent zurück. Die Anträge von 91.940 Personen lehnte die Behörde ab. Weitere 75.700 Verfahren entfielen auf sogenannte sonstige Verfahrenserledigungen (unter anderem Dublin-Verfahren oder Verfahrenseinstellungen wegen Rücknahme des Asylantrags).

Bei der Gesamtverfahrensdauer der Erst- und Folgeanträge für das gesamte Bundesgebiet ist ein Anstieg zu verzeichnen. Sie betrug im Zeitraum Januar bis Dezember 2024 8,7 Monate (2023: 6,8 Monate). Bei den Jahresverfahren, die alle Entscheidungen über Erst- und Folgeanträge mit Antragstellung in den vergangenen 12 Monaten umfasst, betrug die Dauer 4,7 Monate (2023: Monate 4,2 Monate).



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