Wochenrückblick (Teil 1): Explosive Goldquelle mit täglich rund 80 Gramm
Quadroin – ein Roboterpinguin
Sieht fast aus wie ein Adeliepinguin, ist auch fast so schnell und wendig unter Wasser wie sein tierisches Vorbild: der Quadroin. Das autonome Unterwasserfahrzeug Quadroin stammt vom deutschen Unternehmen EvoLogics. Es ist 1,12 Meter lang, wiegt rund 25 kg und ist mit vier Elektromotoren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 18,5 Kilometer pro Stunde unterwegs. Das Quadroin kann bis 150 Meter tief tauchen und zudem noch drei Kilo zusätzliche Ausrüstung transportieren. Gedacht ist das Quadroin für die Messung von Daten vor allem in Meereswirbeln für das Helmholtz-Zentrum Hereon: Erkenntnisse über Temperatur, Druck, Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit und Fluoreszenz des Wassers in verschiedenen Tiefen sollen gewonnen werden. Sonar und optische Kameras vervollständigen den Roboterpinguin. Eine KI wertet die Daten aus. Im vierten Quartal soll die neue Quadroin-Version in Produktion gehen. Normalerweise jagen Riesensturmvögel diese Art Pinguine – ob auch Quadroine ihnen schmecken, ist ungewiss.
Explosive Goldquelle: Täglich rund 80 Gramm
Der südlichste aktive Vulkan der Erde, der Mount Erebus in der Antarktis, hat viele Besonderheiten. Der 3.794 Meter hohe Stratovulkan bricht häufig aus – und spuckt dabei regelmäßig rund 80 Gramm Gold. Neben Gasen, Dampf und vulkanischen Bomben. Die Goldpartikel kommen mit den Gasen ans Tageslicht und sich nicht größer als 20 Mikrometer. Antarktisforscher haben berechnet, dass es täglich rund 80 Gramm Gold sind. Das entspricht derzeit etwa 6.000 Euro. Allerdings sind sie über eine große Region der Antarktis verteilt. Die Forscher fanden noch 1.000 Kilometer vom Vulkan entfernt Spuren des Goldes in der Umgebungsluft. Unter dem Eis und Schnee haben sich durch die Wärme des Vulkans domartige Höhlen und ein Eislabyrinth gebildet. Zudem hat er trotz Gletschereis im Krater einen permanenten Lavasee, der seit mindestens 1972 aktiv ist.
Falle oder Geldsegen für Landwirte?
Landbesitzer in Frankreich können bis auf einige Ausnahmen bis zu 40 Prozent ihrer Flächen mit Agrivoltaik zubauen. Es gehe darum, „die landwirtschaftliche Produktion durch die Produktion von Solarenergie zu ergänzen“ und „nicht darum, die landwirtschaftliche Produktion durch die Produktion von Solarenergie zu ersetzen“, versichert Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Jedoch befürchten Landwirte nicht nur im Département Nièvre eine „anarchische Entwicklung, die die ländlichen Gebiete verändert“. Ein Landwirt steht vor der Installation von 22 Hektar Solarpaneelen in seinem 76 Hektar großem Getreidefeld – er sieht erneuerbare Energien nur als „Vorwand, um Geld zu machen“. Gesetzlich ungeklärt ist die Aufteilung der Einnahmen zwischen dem Landbesitzer, dem Landwirt (der das Feld bewirtschaftet) und dem Träger des Agrivoltaikprojekts. Die Gewerkschaft Confédération Paysanne warnt vor „Tonnen von Metall“ auf Land, das für die Nahrungsmittelproduktion vorgesehen ist. Das Dekret der französischen Regierung stand am 9. April im Amtsblatt.
Koran wichtiger als deutsche Gesetze
Eine Umfrage in Niedersachsen zeigt, dass für 67,8 Prozent der muslimischen Schüler die Regeln des Korans wichtiger sind als die Gesetze in Deutschland. 51,5 Prozent der beteiligten muslimischen Schüler erklärten, sie hielten einen islamischen Gottesstaat für die beste Staatsform. Politiker sind „erschüttert“ (Karin Prien, CDU), sprechen von „systematischer Indoktrination“ (Christoph de Vries; CDU) und sehen Koranschulen, zweifelhafte Moscheen und Missbrauch der Religionsfreiheit am Werk. Für Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) sind die Zahlen „alarmierend“, sie fordert „eine deutliche Stärkung der Demokratiebildung an Schulen“.
Deutschland wird zum Autoimporteur
„Chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen nutzen Häfen wie Parkplätze“, erklärt ein Manager aus der Automobilzulieferkette der „Financial Times“. Sie können ihre Fahrzeuge in Europa nicht so schnell verkaufen wie erwartet – und stauen die europäischen Häfen zu. Sie nutzen die Häfen als Depot, statt sie bei Händlern unterzubringen. Betroffen ist neben dem Hafen von Zeebrugge in Belgien, Europas verkehrsreichster Hafen für Autoimporte, auch Bremerhaven. Chinesische Händler haben meist kein eigenes Vertriebsnetz in Europa, aber eine Exportoffensive für Fahrzeuge von BYD, Great Wall, Chery und SAIC begonnen. Die längeren Standzeiten seien erstmal kein Problem, zumindest nicht in Bremerhaven. Die Parkplätze werden auch bezahlt. Mittlerweile veränderte sich die Handelsbilanz grundlegend: Deutschland exportierte früher 80 Prozent der Autos und importierte 20 Prozent. Nun liegt das Verhältnis bei 50:50.
Steinadler greift Gleitschirmflieger an
Am 6. April wurde ein Gleitschirmflieger von einem Steinadler angegriffen. 13 lange Minuten lang musste sich der Pilot mit einem Steinadler auseinandersetzen, während er auf dem Dent du Villard oberhalb von Bozel, Savoyen, unterwegs war. Der Greifvogel griff zunächst „von hinten, auf Höhe des Helms“ an. Er stand etwa zehn Sekunden lang auf seinem Kopf und umklammerte dann 13 Minuten lang seine Arme. Irgendwie konnte der Pilot seinen Kurs beibehalten. Zwei andere Gleitschirmflieger, die ebenfalls vor Ort und in der Luft in der Nähe waren, ignorierte der Vogel. 100 Meter über dem Landeplatz ließ der Adler seine Beute fallen. Der Pilot kam mit etwa fünfzig Wunden davon. Am selben Tag wurde noch ein anderer Gleitschirmflieger mit einem Adler konfrontiert – vielleicht war es derselbe. Der örtliche Paragliding-Club erklärt, das Gebiet um die Dent du Villard und den Col de la Chal soll bis Ende August gemieden werden.
Viel Geld für das Militär
Die weltweiten Militärausgaben sind im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchststand gestiegen: 2,44 Billionen US-Dollar. Das geht aus einem neuen Bericht des Stockholmer Instituts für Internationale Friedensforschung (SIPRI). Auf die NATO-Mitglieder einschließlich Deutschland entfielen insgesamt 1,34 Billionen Dollar. Russlands Militärausgaben stiegen demnach um 24 Prozent auf geschätzte 109 Milliarden Dollar im Jahr 2023. China gab 2023 schätzungsweise 296 Milliarden Dollar für das Militär aus. Die Militärausgaben der USA stiegen um 2,3 Prozent auf 916 Milliarden Dollar im Jahr 2023, was 68 Prozent der gesamten Militärausgaben der NATO entspricht.
Unerlaubt eingereist
Die Zahl unerlaubter Einreisen nach Deutschland ist im ersten Quartal 2024 verglichen mit dem Vorjahr leicht gestiegen. Das meldet die Bundespolizei in Potsdam. In den ersten drei Monaten 2024 registrierten sie insgesamt 19.964 unerlaubte Einreisen (2023 19.627). Im März 2024 reisten demnach 7.079 Menschen ein. Es waren deutlich mehr als im Februar mit 5.993 und etwas mehr als im Januar mit 6.892 registrierten unerlaubten Einreisen. Nach der Einführung stationärer Kontrollen an den deutschen Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz im Oktober 2023 war die Zahl unerlaubter Einreisen zunächst gesunken. Seit Februar liegen die Monatszahlen wieder über den Vorjahreswerten.
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