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Warum der Deutschlandfunk nicht über den Samurai-Schwert-Mord berichtete

In einem Artikel der "Welt", geht ein Autor auf die zurückhaltende Berichterstattung der öffentlichen Medien zum Samurai-Schwert-Mord in Stuttgart ein. Er hält die Begründung des "Deutschlandfunks" auf die bewusst fehlende Berichterstattung für "abenteuerlich und gefährlich".

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Das 36 Jahre alte Opfer war nach Polizeiangaben im Zuge eines Streits mit einem "schwertähnlichen Gegenstand" erstochen worden.

Foto: Kohls/SDMG/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Unter dem Titel „Wie sich Medien von ihrem Publikum entfremden“ erschien kürzlich ein Artikel in der „Welt“. In dem Artikel kritisiert der Autor das trotz regem öffentlichen Interesse und „angespanntem Sicherheitsgefühl“ – wie Bundesinnenminister Horst Seehofer es vor wenigen Tagen formulierte – über den Samurai-Schwert-Mord in Stuttgart nur wenig in den öffentlichen Medien berichtet wurde.
Der „Deutschlandfunk“ als „öffentlich-rechtlicher Leitsender“, wie ihn der Autor bezeichnet, veröffentlichte sogar eine Erklärung in eigener Sache, warum der Sender eben gerade nicht über den Mord berichtet habe. Über die Tat von Stuttgart berichteten sogar internationale Medien, und der Deutschlandfunk sieht keine gesellschaftliche Relevanz, fragt der Autor erstaunt.

Deutschlandfunk sieht keine bundesweite und gesamtgesellschaftliche Relevanz

Das Erklärmuster – ob „Deutschlandfunk“ oder in früheren Fällen bei der „Tagesschau“ – wäre immer das Gleiche, heißt es im Artikel weiter. Das Thema sei bei lokalen oder regionalen Medien gut aufgehoben, denn:
„Voraussetzung für die Berichterstattung ist eine bundesweite und gesamtgesellschaftliche Bedeutung, so wie in dieser Woche bei der Tat vom Frankfurter Hauptbahnhof.“ Aber, so „Deutschlandfunk“: „Die bundesweite und gesamtgesellschaftliche Relevanz sehen wir [beim Samurai-Schwert-Mord] derzeit nicht.“
Die Erklärung des Senders wurde darüber hinaus mit dem Hinweis versehen, dass die Staatsangehörigkeit des Täters – er soll aus Syrien stammen, doch daran gibt es Zweifel – „für sich genommen“ diese Bedeutung nicht begründen würde, heißt es weiter in dem Artikel.

Autor hält Argumentation vom Deutschlandfunk für „abenteuerlich und gefährlich“

Darin sieht der Autor eine „abenteuerliche, ja auch eine gefährliche Argumentation“. Denn mit dem Verzicht auf eine sachliche und genaue Berichterstattung beraube sich der Sender der Möglichkeit, den von Interessengruppen gestreuten Halbwahrheiten – auch der Hetze im Netz – differenzierte Information entgegenzusetzen, erklärt der Autor weiter.
Und schlussfolgert:
„Die Entscheidung darf als Beleg gelten, wie sich Medien von ihrem Publikum entfremden“, so der Autor.
Denn nicht der Bericht über eine öffentlich diskutierte Gewalttat sei eine Kapitulation vor denen, die Bürger ängstlich und verzagt machen wollen. Sondern die eigentliche Kapitulation sei, auf Aufklärung und Einordnung zu verzichten.
Denn die so entstehenden Leerstellen würden mit Gerüchten und Propaganda gefüllt, die eine Gesellschaft demoralisieren und letztlich spalten würden. (er)

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