Wagenknecht kritisiert „Black Lives Matter“
Vor dem Linken-Parteitag am Wochenende hat Sahra Wagenknecht, ehemalige Linken-Fraktionschefin im Bundestag, Bewegungen wie „Black Lives Matter“ kritisiert. „Ich glaube, teilweise sind da fast mehr Weiße dabei als Menschen aus der ärmeren schwarzen Bevölkerung“, sagte Wagenknecht dem Nachrichtenportal Watson. „Auch da geht es wieder um die soziale Frage.
Die Proteste hatten sich 2020 entzündet an dem rassistischen Mord an George Floyd. Aber was folgte, war vor allem ein Aufbegehren von Verzweifelten, denen in der Coronakrise jeder Lebensunterhalt weggebrochen war. Bei Black Lives Matter wird das zu wenig abgebildet.“
Auf die Frage, warum sie sich als Linke nicht darüber freue, dass Menschen aus lange diskriminierten Gruppen jetzt ihre Stimme erheben, entgegnete Wagenknecht:
„Wenn Menschen gegen Rassismus aufstehen, freue ich mich. Aber ich habe das Gefühl, dass diejenigen, die hauptsächlich ihre Stimme erheben, nicht die Menschen sind, die unter sozialer Ausgrenzung, schlechten Jobs und all den Nöten leiden, die in den USA die arme schwarze Bevölkerung treffen – so wie natürlich Weiße, unter denen es ja auch genügend Arme gibt. Wir sollten Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe sortieren.“
Wagenknecht weiter: „Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung wollte einst, dass die Hautfarbe keine Rolle mehr spielt, sie forderte Gleichheit. Das wird heute ins Gegenteil verkehrt. Jetzt wird die Hautfarbe ganz entscheidend dafür, wer sich wozu äußern darf. Das ist eine Diskussion, die spaltet und nicht zusammenführt. Und sie führt auch nicht dazu, dass Diskriminierung überwunden wird: Weder die von Schwarzen noch die von Menschen in Deutschland, die bei der Jobsuche benachteiligt werden, weil sie vielleicht einen arabischen Namen haben.“ (dts)
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