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Sahra Wagenknecht

„Auch wer geimpft ist, kann andere anstecken“

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Sahra Wagenknecht.

Foto: Sean Gallup/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

In seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag hat sich der Koblenzer Stadtrat mehrheitlich für kostenlose Corona-Schnelltests bis Ende des Jahres gestimmt – allerdings nur für Geimpfte.
Damit ist Koblenz die einzige Stadt, die ein solches Angebot in Deutschland anbietet. Der Grund für die Entscheidung lautet nach Angaben der Verwaltung: Auch Geimpfte können sich mit dem Coronavirus infizieren. Dies löste zuvor eine teils emotionale Debatte aus, berichtet der SWR.
Die Freien Wählen kritisierten demnach, dass ein kostenloses Testangebot nur für Geimpfte die Gesellschaft weiter spalte. Wenn der Stadtrat sich für kostenlose Corona-Tests entscheidet, solle es für alle Koblenzer gelten, argumentierten die Freien Wähler. Ähnlich sehen es auch die AfD sowie die Wählergruppe Schupp (WGS).
Unterdessen macht sich der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) insbesondere für Auffrischungsimpfungen stark. Ein Bund-Länder-Gipfel solle darüber beraten, wie Booster-Impfungen „möglichst breit“ angeboten werden können. Es müssten aber weiter auch diejenigen erreicht werden, die noch gar nicht geimpft seien, so Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen.

Impfung ist „kein Akt der Solidarität“

Skeptisch zeigte sich hingegen Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht gegenüber den verfügbaren Corona-Impfstoffen. Bei „Anne Will“ sagte sie, sie lasse sich nicht gegen das Coronavirus impfen, weil sie kein Vertrauen in die bislang zugelassenen Impfstoffe habe.
„Auch wer geimpft ist, kann andere anstecken“, so Wagenknecht. Insofern würde sie mit einer Impfung nur sich selbst, nicht aber andere schützen. Aus diesem Grund solle man das Impfen nicht zu einem „Akt der Solidarität mit anderen aufblasen“. Jeder müsse beim Impfen für sich selbst entscheiden können.
Für ihre Aussagen muss sich Wagenknecht nun nicht nur heftige Kritik aus der eigenen Partei anhören. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt warf Wagenknecht vor, sie laufe „mit Halbwahrheiten durch die Gegend“. Es sei ein „Zeichen von Solidarität“, sich impfen zu lassen. Und sie erwarte von einer „verantwortungsbewussten Politikerin“, das auch klar zu sagen.
„Es gibt eine Beschlusslage, die heißt, dass wir Impfkampagnen unterstützen“, sagte Linke-Chefin Susanne Hennig-Wellsow am Montag in Berlin. „Ich kann und werde Sahra Wagenknecht nicht mehr erklären.“ (afp/dts/dl)

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