"Mehr als zwei Dosen pro Einwohner"
Vorausplanung für 2022: Spahn beschafft 200 Millionen Impfdosen zu 3,9 Milliarden Euro

Jens Spahn sorgt für das kommende Jahr vor.
Foto: Adam Berry - Pool/Getty Images
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will einem Zeitungsbericht zufolge 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen für das kommende Jahr beschaffen.
„Somit würde für Deutschland samt Sicherheitsreserve mit einer Versorgung von etwas mehr als zwei Dosen pro Einwohner gerechnet“, zitierte das „Handelsblatt“ aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums für das Bundeskabinett.
Auffrischimpfungen gegen Corona-Mutationen
Es sei ratsam, „rechtzeitig weitere Impfstoffmengen für den Schutz gegen Mutationen und Auffrischungsimpfungen zu sichern“, heißt es demnach in dem Bericht.
So könnten mögliche Lieferausfälle oder andere unvorhergesehene Probleme wie etwa bei der Impfstoff-Sicherheit abgefedert werden. Insgesamt rechnet das Ministerium demnach mit Kosten in Höhe von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2022.
Die Corona-Impfstoffmenge verteilt sich dem Bericht zufolge auf mehrere Hersteller. Die EU hatte bereits einen Vertrag mit Biontech und Pfizer über Lieferungen von bis zu 1,8 Milliarden Dosen bis 2023 geschlossen. Davon sollen laut dem Bericht 84,4 Millionen im Jahr 2022 an Deutschland gehen.
Darüber hinaus plant Spahn dem Bericht zufolge mit 31,8 Millionen Covid-Impfstoffdosen des mRNA-Impfstoffs von Moderna und 18,3 Millionen Dosen des Vektor-Impfstoffs von Johnson & Johnson. Weitere 70 Millionen Dosen verteilen sich auf die Covid-Impfstoffe der Hersteller Sanofi (42 Millionen), Novavax (16,3 Millionen) und Valneva (elf Millionen).
Der Corona-Impfstoff des deutschen Herstellers Curevac, der in einer abschließenden Studie nach Unternehmensangaben nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent erzielte, findet sich nicht in den Plänen wider.
Der Chef des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI), Dominik Stillfried, lobte die Pläne. „Sie bedeuten, dass die Zeit des Impfstoffmangels dem Ende zugeht“, sagte Stillfried dem „Handelsblatt“.
„Vertragsarztpraxen sollten bei Bestellungen für Auffrischimpfungen künftig mit verlässlichen Belieferungen rechnen können.“ (afp)
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