Virologen-Trio dringt auf Aufarbeitung der Corona-Pandemie
Stöhr sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Sonntagausgabe): „Aufklärung ist ja nicht Schuldzuweisung. Sondern hier geht es darum, vorurteilsfrei und ergebnisoffen die Situation zu analysieren, um dann beim nächsten Mal besser gerüstet zu sein.“
Kekulé warf Politikern wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, eine Aufarbeitung aus persönlichen Interesse zu verschleppen: „Jetzt erklären sie (den Profiteuren, Anm. d. Red.), dass sie ihre eigenen Fehler aufarbeiten sollen. Das ist ein Mechanismus, der nicht funktioniert. Die Geschichte wird von den Profiteuren geschrieben.“
Zur Aufarbeitung gehöre nach Ansicht der Virologen Schmidt-Chanasit und Kekulé auch eine Entschuldigung des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) für seine Behauptung, es gebe eine „Pandemie der Ungeimpften“.
Schmidt-Chanasit bezweifelte, dass Deutschland heute besser auf Pandemien vorbereitet sei. Er sagte der NOZ: „Gesetzt den Fall, in zwei Jahren gibt es wieder eine Pandemie. Sind wir dann vernünftig vorbereitet? Das wage ich zu bezweifeln, obwohl wir viel dazugelernt haben.“ (dts/red)
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