Virologe Drosten würde nicht noch einmal so in der Öffentlichkeit stehen wollen

Einer der bekanntesten Wissenschaftler aus der Corona-Zeit in Deutschland spricht in einem Podcast über die Folgen seiner öffentlichen Präsenz.
Titelbild
Prof. Dr. Christian Drosten.Foto: Michael Kappeler/POOL/afp via Getty Images
Epoch Times11. März 2025

Der zu Corona-Zeiten äußerst prominente Virologe Christian Drosten hat sich damals sehr belastet gefühlt und würde sich nicht noch einmal derart in die Öffentlichkeit begeben.

Grund dafür seien die „negativen Seiten, die das für mich hatte“, sagte er in einem Podcast von Zeit Online am Dienstag. Das gelte „in jeder Hinsicht, beruflich, privat. Es ist einfach eine zu große Belastung“.

„Wir hatten kaum direkte Tote”

Er sei für seine Einlassungen „im Nachhinein, wo die Gefahr nicht mehr gefühlt wird, von unqualifiziertester Seite“ kritisiert worden, sagte der Virologe weiter. Dagegen habe er sich kaum verteidigen können. Sein Leben werde nie wieder wie vor der Pandemie sein, führte Drosten aus.

Drosten war in der Pandemie zu einem der bekanntesten Wissenschaftler Deutschlands geworden. Er ist Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité. Drosten saß auch im Corona-Expertenrat der Bundesregierung.

Drosten zog eine gemischte Bilanz der Pandemie. „Kein Land hat die erste Welle so gut kontrolliert. Wir hatten kaum direkte Tote und Übersterblichkeit“, sagte er in dem Podcast. Das habe sich allerdings mit der zweiten Welle im Herbst und Winter 2020/21 geändert.

Grund dafür sei unter anderem, dass andere Wissenschaftler in Talkshows im Sommer 2020 „sich nicht mehr auf die wissenschaftlichen Fakten berufen“ hätten. Das habe Folgen für Politik und Bevölkerung gehabt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will am Freitag in Berlin ein Gespräch mit Bürgern zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie führen. Er hatte Ende Januar eine zügige Aufarbeitung der Pandemie nach der Bundestagswahl gefordert.

„Wenn eine neue Regierung und ein neuer Bundestag sich dieser Aufgabe tatsächlich nicht widmen sollten, werde ich das tun“, sagte er in einem Interview. (afp)



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