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Das könnte Teuer werden

Bis zu 55 Milliarden Euro Strafe für verpasste Klimaziele

Deutschland könnte seine Klimaziele für 2030 verfehlen, was laut Schätzungen zu Milliardenstrafen führen könnte. Diese würden durch den Kauf von CO2-Gutschriften aus anderen EU-Staaten entstehen, wenn die erforderlichen Emissionsreduktionen nicht erreicht werden.

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Die EU-Länder haben sich verpflichtet, bestimmte Mengen CO2 im Straßenverkehr, im Gebäudesektor und weiteren Bereichen bis 2030 zu reduzieren.

Foto: Kichigin/iStock

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Lesedauer: 2 Min.

Laut Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung könnte Deutschland seine Klimaziele für 2030 verfehlen. Auf den Staat könnten dadurch nach Berechnungen des „Spiegels“ den Zeitraum von 2021 bis 2030 etwas mehr als neun und maximal 55 Milliarden Euro an Strafzahlungen zukommen. Diese müssen laut EU-Lastenteilungsverordnung in Form von CO2-Gutschriften aus anderen Ländern zugekauft werden.

Kosten pro Tonne CO2 sind 2030 wahrscheinlich bei rund 129 Euro

Die 27 EU-Länder haben sich bis 2030 verpflichtet, bestimmte Mengen CO2 im Straßenverkehr, im Gebäudesektor, in der Abfallwirtschaft, in der Landwirtschaft und Industrieanlagen zu reduzieren. Gelingt es Deutschland nicht, seine Ziele einzuhalten, müsste es CO2-Rechte aus jenen EU-Staaten zukaufen, die ihre Ziele übererfüllen konnten.
Die Preisspanne ist so groß, weil sie vom Wert sogenannter Emissionsrechte abhängt. Wie hoch der im Jahr 2030 sein wird, ist noch unklar. Der Preis von 45 Euro wäre jener des sogenannten zweiten Emissionshandels, unter den ab 2027 auch Emissionen aus Verkehr und Gebäude zählen.
Die Kosten pro Tonne im ersten Emissionshandel (damit abgedeckt sind Emissionen von Energieversorgung und Industrie) liegen 2030 wahrscheinlich bei rund 129 Euro. Würde man alle Umweltaspekte mit einrechnen, kostet eine Tonne CO2 laut Experten aber eher 260 Euro – daher die Spanne zwischen 45 und 260 Euro.
Laut aktueller Prognosen könnte Deutschland das EU-Ziel allein im Verkehr um 180 Millionen Tonnen, im Gebäudebereich um rund 32 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verfehlen. Zusammen genommen wären das bei dem niedrigsten Preis von 45 Euro pro Tonne 9,5 Milliarden Euro an Strafzahlungen. Zum Vergleich: Das entspricht der derzeit diskutierten möglichen Lücke im Bundeshaushalt für 2025. (dts/red)

Kommentare

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Zeitzeuge2vor 8 Monaten

Zur Bewertung dieser Meldung gehört auch der Hinweis, welche Rolle spielen CO2 Zertifikate auf den Finanzmärkten etwa als sichere Anlagenklasse. Der Wert hängt doch nur davon ab, in welche Richtung sich die Klimapolitik entwickelt. Womit sich im Umkehrschluss die Frage stellt, wovon hängt Klimapolitik eigentlich ab?

Zeitzeuge2vor 8 Monaten

Den 55 Milliarden muss man gegenüberstellen, was die notwendige Energieeffizienz kostet. Nimmt man nur die Gebäude und setzt für diese 22 Millionen Sanierungskosten von nur 100.000 Euro pro Objekt an, liegen die Kosten dafür schon bei 2,2 Billionen Euro. D.h. davon könnten 44 Jahre die Strafzahlungen finanziert werden. Tatsächlich dürften die 100.000 Euro vermutlich nicht reichen und die Kosten für Verkehr sowie Industrie und Gewerbe kommen noch dazu und am Ende könnes es auch Gesamtkosten um 10 Billionen sein. Wie schon von den Rechnungshöfen berichtet krankt die europäische Energie- und Klimapolitik an Konzeptlosigkeit und Inkompetenz. Was bringt es den deutschen Technikern, wenn sie über Lösungen nachdenken, die in Deutschland mangels technikinteressierter Politik sowieso nie umgesetzt werden. Die Politik orientiert sich nur an Aussagen von Wirtschaftswissenschaftlern, die in technologischen Fragen bestenfalls angelesenes Wissen haben. Aber es sind deutsche Ingenieure und deshalb gute Untertanen und der Aufschrei fehlt.

Schmutzvor 8 Monaten

Wer ist denn so blöd und würde solche Strafen bezahlen.

Deutschland ? die anderen Länder würden das sicher nicht bezahlen und sowieso sind das letztendlich Steuergelder. Das zeigt schon, wie dumm solche Ziele und Strafen sind.