Verfassungsschutz: Keine Hochstufung der AfD geplant

Soll die AfD als "gesichert extremistische Bestrebung" hochgestuft werden? Der Verfassungsschutz sagt nein, will die Partei aber weiter im Blick behalten.
Der Verfassungsschutz will die AfD weiter als Verdachtsfall führen und entsprechend beobachten.
Der Verfassungsschutz will die AfD weiter als Verdachtsfall führen und entsprechend beobachten.Foto: Federico Gambarini/dpa
Epoch Times8. März 2022

Das Bundesamt für Verfassungsschutz plant derzeit keine Hochstufung der AfD als „gesichert extremistische Bestrebung“.

Das stellte der Anwalt des Verfassungsschutzes, Wolfgang Roth, am Dienstag in einer Verhandlung am Verwaltungsgericht Köln klar. Die AfD zog daraufhin entsprechende Anträge zurück. Hingegen will der Verfassungsschutz die AfD nach wie vor als Verdachtsfall führen und entsprechend beobachten.

Roth führte aus, dass der sogenannte Flügel großen Einfluss in der Gesamtpartei ausübe. Mehrere Landesverbände in Ostdeutschland seien ganz klar flügelorientiert. Man könne die Strömung rund um den Flügel auch nicht auf den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke und dessen unmittelbaren Anhang reduzieren.

„Die Flügel-Anhänger waren ja allesamt AfD-Mitglieder“, sagte Roth. Und sie befänden sich ganz überwiegend weiterhin in der Partei. Mit der Auflösung des Flügels seien diese Personen nicht aus der Partei ausgeschlossen. Sie seien vielmehr in herausgehobenen Funktionen zu finden.

AfD-Anwalt Christian Conrad hielt dem entgegen, der Verfassungsschutz habe in der Verhandlung selbst zugegeben, dass er gar nicht sicher sei, ob es den Flügel noch gebe. „Der Flügel spielt heute überhaupt keine Rolle in der AfD“, sagte Conrad. Darauf die Argumentation aufzubauen, dass die ganze AfD als Verdachtsfall eingestuft werden müsse, sei deshalb wenig überzeugend.

Der thüringische AfD-Chef Höcke bekomme zwar medial sehr viel Aufmerksamkeit, sei aber nur einer unter mehreren Landesvorsitzenden, ergänzte der AfD-Chef Tino Chrupalla. Die Führung der Gesamtpartei habe Höcke nie angestrebt – er wisse auch, dass er dafür keine Mehrheit hinter sich hätte. Chrupalla lud den Verfassungsschutz ein, an Veranstaltungen und Parteitreffen teilzunehmen, um sich selbst davon zu überzeugen, dass die AfD nicht extremistisch sei. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion