Grenell: Deutschland trotz Wohlstands nicht gewillt Beitrag für Verteidigungsgemeinschaft zu leisten
Der US-Botschafter in Deutschland kritisiert, dass Deutschland trotz Wohlstandes nicht gewillt, oder fähig sei, seinen Beitrag für die westliche Verteidigungsgemeinschaft zu leisten.

Soldaten in der Grundausbildung: Die Bundesrehierung will den Dienst in der Bundeswehr attraktiver machen.
Foto: Stefan Sauer/dpa
Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hält es für möglich, dass die USA ihre Militärausgaben reduzieren und ihr internationales Engagement zurückfahren. Dem Nachrichtenmagazin „Focus“ warf Grenell Deutschland zugleich vor, sich vor internationaler Verantwortung zu drücken.
„Es ist ja nicht so, dass ich nicht nachvollziehen kann, weshalb Deutschland den Haushalt lieber in soziale Anliegen im Inneren investiert, als für die Verteidigung des Landes einzustehen. Warum sollte es auch? Das machen ja wir, die netten Amis“, sagte Grenell.
Allerdings dürfe sich dann auch niemand darüber empören, wenn Amerika irgendwann entscheide, sein Geld ebenfalls im Inneren zu verwenden.
„Der amerikanische Wähler hat auch Bedürfnisse und will ebenfalls abgesichert werden ob der großen Umwälzungen unserer Zeit“, sagte Grenell dem „Focus“.
Der US-Botschafter forderte die Bundesregierung erneut auf, mehr Geld in den Verteidigungsetat zu stecken.
„Wie würden Sie denn erklären, warum wir uns 34.500 Soldaten in Deutschland leisten, einem Land, das trotz des Wohlstands nicht willens oder in der Lage sein möchte, seinen Beitrag für die westliche Verteidigungsgemeinschaft zu leisten, während zu Hause der Frust wächst?“
Grenell sagte dem „Focus“, die USA hätten zur Verteidigung Europas seit 2016 mehr als 41 Milliarden US-Dollar ausgegeben. „Während Deutschland nicht bereit ist, zwei Prozent zu übernehmen, bestreiten die USA auch 22 Prozent des UN-Haushalts.“ Deutschland müsse „endlich kapieren, dass es nicht bis in alle Ewigkeit so weitergehen kann und wird.“ (dts)
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