Unterrichtsqualität an sozial schwächeren Schulen schlechter

An Berliner Schulen mit mehr sozial schwächeren Kindern steigen die Lehrer öfter aus - und es gibt erheblich mehr Quereinsteiger.
Titelbild
Eine Schule am Holsteiner Ufer in Berlin (Symbolbild).Foto: iStock
Epoch Times6. März 2019

Forscher haben an Berliner Schulen mit vergleichsweise vielen Kindern aus sozial schwachen Familien eine schlechtere Unterrichtsqualität festgestellt. An den Schulen sei die Zahl der Lehrer geringer und die Zahl der Quereinsteiger viel höher, berichtete das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) am Mittwoch.

Die Experten nahmen demnach den Prozentsatz von Kindern, die von Zuzahlungen für Unterrichtsmaterialien befreit sind, als Indikator für die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft und setzten diesen dann in Beziehung zu verschiedenen Statistiken.

In Berlin werden Eltern von der Zahlung des Eigenanteils bei Lernmitteln befreit, wenn sie staatliche Transferleistungen wie etwa Hartz IV, Wohngeld oder Leistungen für Asylbewerber erhalten.

An 55 Prozent der Berliner Grundschulen mit weniger als zehn Prozent lernmittelbefreiten Kindern lag die sogenannte Unterrichtsabdeckung bei 100 Prozent. Bei Grundschulen mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent lernmittelbefreiten Kindern war dies zu 35 Prozent der Fall. Eine vollständige Unterrichtsabdeckung liegt vor, wenn eine Schule so viele Lehrer hat, wie sie rechnerisch für ihren Unterricht braucht.

Umgekehrt lag etwa der Anteil von Quereinsteigern unter den Lehrern bei Grundschulen mit mehr als 70 Prozent lernmittelbefreiten Kindern nach der Darstellung des WZB 2,3-mal so hoch wie bei denen mit einen Anteil von zehn Prozent.

Zu möglichen Ursachen für einen Zusammenhang zwischen sozialer Zusammensetzung und Qualität gab es keine Angaben. (afp)



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