Umweltministerin fordert schnelle Räumung von Atommülllager

Einsickerndes Wasser in das marode Atommüllager Asse hatte zuletzt für Besorgnis bei Politik gesorgt.
Ministerin will schnellere Rückholung des Asse-Abfalls
In der Schachtanlage Asse liegen in 13 Kammern rund 126 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen.Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Epoch Times10. Juli 2024

Angesichts des ungeklärten Verbleibs von Salzwasser im maroden Atommülllager Asse in Niedersachsen setzt sich Bundesumweltministerin Steffi Lemke für eine beschleunigte Bergung der radioaktiven Abfälle ein.

„Ich habe mit der Geschäftsführerin der Bundesgesellschaft für Endlagerung darüber gesprochen, dass eine Beschleunigung notwendig ist – eben wegen der verschiedenen Wasserzutritte, die von den Technikern jetzt untersucht und geprüft werden“, sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview bei NDR Info. Es sei keine akute Katastrophensituation, betonte Lemke. Sie wolle aber mit der Bundesgesellschaft für Endlagerung über eine Beschleunigung der Rückholung reden.

Ungeklärtes Wasserproblem bei Atommüll-Auffangstelle

Die Ministerin will die Schachtanlage in Niedersachsen am Nachmittag besuchen. In dieser liegen in 13 Kammern rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen, die dort vor etwa 50 Jahren eingelagert wurden. Weil Wasser eindringt, gilt die Anlage als marode und soll geräumt werden. Experten war jüngst aufgefallen, dass die Wassermenge an der Hauptauffangstelle abnimmt. Es ist unklar, wo das restliche Wasser bleibt.

Das niedersächsische Umweltministerium hatte dem NDR Ende Mai bestätigt, dass wahrscheinlich „täglich mehrere Kubikmeter Salzlösung in tiefere Bereiche des Grubengebäudes“ liefen. Dort lagert der überwiegende Teil der radioaktiven Abfälle. Diese sollten eigentlich laut einem Beschluss des Bundestages von 2013 längst aus dem Bergwerk geborgen werden, was bisher aber nicht geschah. Als mögliches Startdatum für die Bergung gilt nun das Jahr 2033.

Die Rückholung sei eine unglaublich schwierige Aufgabe, sagte Lemke dem BR: „Das ist weltweit noch nie gemacht worden, solchen Atommüll wieder rauszuholen. Auch wenn es schwach und mittelradioaktiver Müll ist – dort sind auch giftige Stoffe mit dabei.“

Lemke betonte, dass ein neuer Schacht gebaut und geklärt werden müsse, wohin der Müll gebracht werde. Deswegen sei 2033 als Zielmarke festgelegt worden. (dpa/afp/red)



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