Umfrage: Mehrheit der Bürger befürchtet Spaltung – Verlust deutscher Kultur stärker wahrgenommen
Die große Mehrheit der Bundesbürger sorgt sich um ein Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Gruppen. Das Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap veröffentlichte am Donnerstag das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der „ARD-Tagesthemen“. Man wollte wissen:
- 1. Machen Sie sich Sorgen, dass die gesellschaftlichen Gruppen weiter auseinanderdriften?
- 2. Machen Sie sich Sorgen, dass der Klimawandel unsere Lebensgrundlagen zerstört
- 3. Machen Sie sich Sorgen, dass die Parteien auf drängende politische Fragen keine gemeinsamen Antworten finden?
- 4. Machen Sie sich Sorgen, dass wir einen Verlust der deutschen Kultur und Sprache erleben werden?
- 5. Machen Sie sich Sorgen, dass Sie im Alter Geldprobleme haben werden?
- 6. Machen Sie sich Sorgen, dass Sie Ihren Lebensstandard nicht mehr halten können?
Wie antworteten die repräsentativ am 3. und 4. September 2019 befragten 1.014 Bundesbürger?
Die Spaltung der Gesellschaft
Über die Spaltung der Gesellschaft in Deutschland machen sich die Befragten mehrheitlich und parteiübergreifend sehr große bzw. große Sorgen. Die Gefahr, dass die gesellschaftlichen Gruppen weiter auseinanderdriften, verunsichert 83 Prozent der Bundesbürger. Im Vergleich zu Mai wurde eine Zunahme um 8 Prozentpunkte verzeichnet.
Klima und Politik
Große Ängste breiten sich auch unter der Bevölkerung wegen des oft beschworenen Klimawandels aus. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) machen sich sehr große bzw. große Sorgen, dass er die Lebensgrundlagen der Menschen zerstört (-1 Prozentpunkt im Vergleich zu Mai). Unter den Anhängern der AfD wird das Thema gespalten gesehen. Laut Infratest dimap machen sich 47 Prozent der Oppositionspartei sehr große bzw. große Sorgen um die Folgen des Klimawandels, 53 Prozent wenig bzw. gar keine.
Weitgehend einig sind sich die Anhänger aller Parteien in einer anderen Frage: 74 Prozent der Befragten machen sich sehr große bzw. große Sorgen, dass die Parteien auf drängende politische Fragen keine gemeinsamen Antworten finden. Auch die Anhänger der Regierungsparteien CDU/CSU (67 Prozent) und der SPD (70 Prozent) teilen diese Sorge zu mehr als zwei Dritteln.
Bewußtsein über Verlust der Kultur wächst
Aktuell machen sich 52 Prozent der Befragten sehr große bzw. große Sorgen, einen Verlust der deutschen Kultur und Sprache zu erleben. Laut dieser Zahl könnte man meinen, dass es nicht das wichtigste Thema im Moment ist. Doch immer mehr Menschen scheinen diese unterschätzte Gefahr zu bemerken. Gegenüber der Umfrage dazu im Mai, kam es aktuell zu einem einem Sorgen-Zuwachs um 12 Prozentpunkte. Doch nicht bei allen Richtungen ist diese Sorge präsent:
Die Mehrheit der CDU/CSU-Anhänger (58 Prozent) macht sich in diesem Punkt Sorgen. Die größten Sorgen äußern in dem Zusammenhang AfD-Anhänger (92 Prozent). Die Anhänger der anderen Parteien machen sich laut Infratest dimap in dieser Hinsicht mehrheitlich wenig oder gar keine Sorgen.
Sorgen um Lebensstandard
Persönliche wirtschaftliche Sorgen stehen bei den Bundesbürgern vergleichsweise zurück. So ist die Zahl derer, die sich sorgen, ihren Lebensstandard künftig nicht mehr halten zu können, seit Mai von 30 auf 38 Prozent gestiegen.
Noch etwas stärker teilen die Deutschen langfristige finanzielle Sorgen wie die eigene Altersabsicherung: So rechnen 43 Prozent im Alter mit Geldproblemen, bei den 18- bis 49-Jährigen ist es mehr als die Hälfte. (dts/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion