Umfrage: AfD deutlich vor Grünen – FDP profitiert von Heizungsdebatte

Der jüngsten INSA-Umfrage zufolge fallen die Grünen noch deutlicher hinter die AfD zurück. Die FDP profitiert von ihrem Widerstand in der Heizungsdebatte.
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Das Bundestagsplenum. Der jüngsten Umfrage von INSA zufolge wirkt sich die Heizungsdebatte auch auf die Wahlpräferenzen aus.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Von 25. April 2023

Glaubt man den am Montag, 24. April, präsentierten Zahlen von INSA, schadet die Heizungsdebatte den Grünen in Umfragen. Diese fallen demnach noch deutlicher hinter die AfD zurück, während sich die FDP erholt. Die Liberalen hatten auf ihrem Bundesparteitag am Wochenende ihre Bundestagsfraktion auf Widerstand gegen die sogenannte Wärmewende eingeschworen. Im Kabinett hatten die FDP-Minister den Entwurf zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes mitgetragen.

Wiedereinzug der CSU scheint nicht gefährdet zu sein

Dem für „Bild“ erhobenen INSA-Trend zufolge kämen CDU und CSU, wären am Sonntag Bundestagswahlen, zusammen auf 27,5 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 waren es 24,1. Die CSU kam bundesweit auf 5,2 Prozent – ihr Einzug ins Parlament wäre derzeit auch auf der Grundlage des neuen Wahlrechts nicht gefährdet.

Hingegen würde die Linkspartei, die INSA zufolge unverändert bei 4,5 Prozent liegt, nicht mehr vertreten sein. Anders als bisher ließe sich die Präsenz im Bundestag nicht mehr über den Umweg mindestens dreier Direktmandate absichern.

Die Kanzlerpartei SPD verliert dem Trend zufolge einen weiteren Punkt und kommt nur noch auf 20 Prozent.

Jamaika-Modell im Zeichen der Heizungsdebatte weniger wahrscheinlich

Mit 14,5 Prozent erzielten die Grünen, deren Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck treibende Kraft hinter der „Wärmewende“ ist, den schlechtesten Wert seit Februar 2022. Die AfD bliebe stabil bei 16 Prozent – zweieinhalb Prozent hinter ihrem Rekordwert von 18,5 Prozent aus dem Oktober 2018. Die FDP würde einen Punkt zulegen auf neun Prozent.

dasEine stabile parlamentarische Mehrheit hätte nach diesem Szenario eine Große Koalition aus SPD und Union. Eine solche hatte Deutschland zuletzt von 2005 bis 2009 und von 2013 bis 2021 regiert. Möglich wäre auch das – von Axel-Springer-CEO Mathias Döpfner favorisierte – Jamaika-Modell.

Dieses würde weiterhin Grüne und FDP in einem Zweckbündnis zusammenhalten, allerdings unter Führung der Union. An den Fronten in der Heizungsdebatte würde dies jedoch nichts Grundlegendes ändern.

Heizungsdebatte könnte Wahlbeteiligung steigern – auf Kosten der Grünen

Nicht ausgewiesen ist in der INSA-Umfrage die Entschlossenheit der Befragten, tatsächlich zur Wahl zu gehen. Eine hohe Wahlenthaltung kommt vor allem den Grünen und der Union zugute, deren Anhänger erfahrungsgemäß mit großer Geschlossenheit wählen gehen.

Umfragen von Emnid und der Forschungsgruppe Wahlen aus der Vorwoche hatten die Grünen im Aufwind gesehen bei Werten zwischen 17 und 18 Prozent. Die AfD notierte bei beiden Instituten jeweils bei 15 Prozent, die FDP sahen sie lediglich bei sechs beziehungsweise sieben Prozent.

Die Heizungsdebatte könnte jedoch aufgrund der potenziellen persönlichen Betroffenheit die Bereitschaft, wählen zu gehen, bei Gegnern der grünen Pläne steigern. Gleichzeitig könnte sich auch ein Teil des grünen Zielpublikums verunsichert zeigen. Der Sanierungszwang würde sich immerhin auch auf urbane Altbauviertel auswirken, in denen viele Studenten derzeit noch günstig zur Miete wohnen.



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