Überraschende Festnahme in Berlin: Clan-Chef Arafat Abou-Chaker verhaftet und in JVA gebracht
Die „Bild“ berichtet von einer „Sensation im Berliner Amtsgericht!“ und meint damit nicht nur die ohnehin erstmalige Verurteilung des Berliner Clan-Bosses Arafat Abou-Chaker – der Mann mit den palästinensischen Wurzeln erhielt am Dienstag wegen Körperverletzung und Bedrohung eines Hausmeisters eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten – sondern auch die überraschende Festnahme des Mannes im Gericht.
Überraschende Festnahme
Die Staatsanwaltschaft nutzte den Gerichtstermin für einen vorher beantragten Haftbefehl und verhaftete den Mann noch im Gericht. Er wurde nach „Bild“-Info über einen unterirdischen Zugang des Gerichts direkt in die JVA Moabit gebracht.
Der von einem Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft als ehemaliger Geschäftspartner des Rappers Bushido bezeichnete Abou-Chaker wurde nach dem Ende des Prozesses vor dem Amtsgericht Tiergarten festgenommen. Es bestehe der „dringende Verdacht der Verabredung eines Verbrechens“, sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Konkret gehe es um eine „verabredete Entziehung Minderjähriger, schwere Körperverletzung und Anstiftung zur Entziehung Minderjähriger“, sagte der Sprecher weiter. Als Haftgründe nannte er Flucht und Verdunklungsgefahr. Nähere Angaben machte er nicht. Der Festgenommene sollte einem Haftrichter vorgeführt werden. Abou-Chaker war jahrelang Geschäftspartner Bushidos, zerstritt sich mit dem Rapper jedoch.
Im Zusammenhang mit der Verhaftung soll demnach auch die Razzia im November 2018 auf dem gemeinsamen Anwesen von Abou-Chaker und Bushido stehen. Nach Angaben der „Bild“ soll die getrennt lebende Ehefrau von Arafats Bruder Yasser eine Aussage gemacht haben, dass Leute für eine Aktion gegen Bushido und dessen Familie angeworben werden sollten.
Bewährungsstrafe für Attacke auf Hausmeister
Die Attacke auf den Hausmeister, für die Abou-Chaker die Bewährungsstrafe kassierte, fand am 7. März 2018 statt. Nach Aussage des 49-jährigen Opfers habe dieses zu diesem Zeitpunkt Fliesenarbeiten im Foyer der Praxis ausgeführt und stand mit dem Rücken zum Clan-Chef.
Offenbar fühlte sich Arafat Abou-Chaker dadurch beleidigt. Er soll gesagt haben: „Was ist los in Deutschland, warum grüßt mich hier niemand!“ Der Hausmeister habe dann gesagt: „Guten Tag, was willst du, geh‘ einfach weiter.“
Doch Abou-Chaker wurde aggressiv: „Er wollte gleich boxen.“ Dann sei man mit dem Fahrstuhl zur Praxis gefahren, um das mit dem Chef dort zu klären. Noch im Fahrstuhl habe dann der Clan-Chef den Hausmeister angegriffen, mit den Fingern in die Augen gestochen, mehrere Schläge verpasst und die Nase gebrochen. Er habe gedroht: „Dieser Mann muss nicht leben, ich töte ihn!“, so die Aussage des Hausmeisters.
Polizeibekannt seit 1991
Der in 1976 geborene Arafat Abou-Chaker wurde in Berlin bereits 1991 polizeilich aktenkundig. Mittlerweile wurden 33 Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt oder endeten mit Freisprüchen.
Wie die „Bild“ schreibt, hätten Belastungszeugen oft ihre Aussagen zurückgenommen oder hätten sich vor Gericht nicht mehr erinnern können. (sm)
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