Waffen für die Ukraine
Tarnen und transportieren: Der gefährliche Weg an die Front
Die westlichen Partner der Ukraine legen bei der Militärhilfe nun deutlich zu. Schweres Gerät soll in großer Zahl bereitgestellt werden.

Ein Flugabwehrkanonenpanzer der Bundeswehr vom Typ Gepard steht im Deutschen Panzermuseum Munster.
Foto: Philipp Schulze/dpa
Auf die Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland an die Ukraine folgt nun eine logistische Herausforderung.
Panzer wie der Gepard und andere große Waffensysteme müssen erstmal ins Land und weiter an die Front gebracht werden. Dabei gilt: Bis zur ukrainischen Grenze führen die westlichen Partner Regie, im Land selbst sind die Ukrainer in der Verantwortung.
Russische Kampfflugzeuge und gezielte Raketenangriffe sind beim Transport schwerer Waffen in dem Land eine Gefahr, die Dunkelheit und dichte Vegetation dagegen natürliche Verbündete. Fachleute sprechen davon, die „Signatur“ der Fahrzeuge zu brechen, sie also für das Auge und auch darüber hinaus unkenntlich zu machen. Denn auch die Wärmeabstrahlung im Betrieb ist charakteristisch für einen Panzer, so wie das Rohr der Kanone oder Ketten gleich ins Auge springen.
Viel spreche für einen Bahntransport, sagt ein Militärexperte. Aber auch eine Fahrt auf zivilen Tiefladern, abgedeckt und als Einzeltransport biete sich an – also Ameisenverfahren statt Kolonne.
Über Satelliten beobachtet
Russland klärt Ziele in der Ukraine mithilfe von Satelliten auf. Westliche Militärs haben zudem fest einkalkuliert, dass russische Spezialkräfte im Westen der Ukraine Streckenabschnitte im Blick haben und gezielte Angriffe einweisen können. Da sich russische Kampfflugzeuge dort wegen der Flugabwehr der Ukrainer nicht unbedroht bewegen könnten, setze Russland auf Raketenangriffe und auf ruhende Ziele – wie echte oder vermeintliche Waffenlager.
Es geht um täuschen und tarnen. Schon in Deutschland befinden sich die 50 Gepard-Panzer nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nicht an einem gemeinsamen Ort. Sie sind kontrolliert „eingemottet“ worden, aber auch kurzfristig lieferbar. Ob es bei einzelnen Fahrzeugen Probleme gibt, wird sich letztlich erst zeigen, wenn sie technisch hochgefahren werden. (dpa/red)
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